Unions Janik Haberer bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 1:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Carmen Jaspersen/dpa)

Union Berlin durfte erneut feiern: Auch im dritten Spiel im Weserstadion setzten sich die Gäste aus Berlin gegen Gastgeber Werder Bremen durch, siegten beim Aufsteiger mit 2:1 (1:1) und sind nun Tabellen-Zweiter. «Es fühlt sich wunderbar an», kommentierte Berlins Rani Khedira.

Vor 41.500 Zuschauern brachte Amos Pieper Werder vier Tage nach dem 1:7-Debakel beim 1. FC Köln zwar in Führung (14. Minute). Janik Haberer (18.) und Kevin Behrens (46.) drehten die Partie aber für die Berliner, die mit 33 Punkten die beste Halbserie ihrer Erstliga-Geschichte perfekt machten. Für Werder war es dagegen die vierte Niederlage in Serie – und am Samstag kommt mit dem VfL Wolfsburg das Team der Stunde nach Bremen.

«Es wäre mehr drin gewesen», kommentierte Bremens Leonardo Bittencourt. «Der Zeitpunkt des 1:2 war natürlich sehr schlecht.» Bremen sei Aufsteiger und habe 21 Punkte, in der Rückrunde nehmen wir die mit». Khedira sagte: «In der ersten Halbzeit waren wir die aktivere Mannschaft. Die zweite Halbzeit war nicht zum anschauen. Aber wir haben gekämpft.»

Union-Neuzugang Juranovic hinterlässt guten Eindruck

Die bisherigen Gastspiele im Weserstadion hatte Union jeweils mit 2:0 gewonnen. Auch sonst haben die Köpenicker dem ehemaligen deutschen Meister von der Weser längst den Rang abgelaufen, wie auch ein Blick auf die aktuellen Transferaktivitäten beider Clubs zeigt. Während Werder wegen leerer Kassen in diesem Winter keine Verstärkungen mehr holen will, verpflichteten die Berliner für geschätzte achte Millionen Euro den kroatischen Nationalspieler Josip Juranovic vom schottischen Meister Celtic Glasgow. In Bremen feierte er sein Bundesliga-Debüt für die Unioner, machte dabei einen guten Eindruck und bereitete das 2:1 vor.

Die Unterschiede in der Kaderqualität machte Werder zumindest durch großen Einsatz wett. Nach dem kollektiven Aussetzer in Köln zeigten die Grün-Weißen die von Werner geforderte Reaktion, auch wenn die Gastgeber sich noch viele Unzulänglichkeiten leisteten. So auch Pieper, der für WM-Teilnehmer Milos Veljkovic in die Startformation gerutscht war. Kurz nachdem der Verteidiger Werder mit einem Kopfball nach Vorarbeit von Marvin Ducksch in Führung gebracht hatte, leistete er sich hinten einen slapstickhaften Fehler, den Haberer zum Ausgleich nutzte.

Werder-Abwehr bei 1:2 im Tiefschlaf

Kurz vor der Pause hatten die Bremer Glück, dass ein weiterer Patzer nicht zum Rückstand führte. Der nach den sieben Gegentoren von Köln unsicher wirkende Jiri Pavlenka schoss nach einem Rückpass Kevin Behrens an, kurz danach zirkelte Sheraldo Becker den Ball herrlich zum vermeintlichen 2:1 der Gäste in die Maschen. Allerdings war Behrens der Ball zuvor an die Hand gesprungen, sodass der Treffer nach Intervention des Videoschiedsrichters nicht zählte.

In Rückstand gerieten die Bremer dennoch – und zwar wenige Sekunden nach der Halbzeit. Bei einer Berliner Ecke befand sich die Werder-Abwehr im Tiefschlaf. Der gebürtige Bremer Behrens nutzte das und sorgte für die verdiente Union-Führung. Werder fiel danach nicht mehr viel ein. Nur weil Union es versäumte, das dritte Tor nachzulegen, blieb die Partie bis zum Ende spannend. Die Punkte gingen am Ende aber wieder in die Hauptstadt.

Lars Reinefeld, dpa
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