Michael Gregoritsch (M) brachte Freiburg gegen seinen Ex-Verein in Führung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Der SC Freiburg hat seine Anlaufprobleme in diesem Jahr überwunden. Die zuletzt in zwei Spielen sieglosen Breisgauer gewannen mit 3:1 (2:1) gegen den FC Augsburg und zeigten sich dabei endgültig vom 0:6-Debakel beim VfL Wolfsburg vor einer Woche erholt.

Michael Gregoritsch traf gegen seinen Ex-Club zur Führung (13. Minute). Den zwischenzeitlichen Ausgleich für den FCA erzielte Mergim Berisha per Foulelfmeter (29.). Nicht einmal 20 Sekunden nach dem Anstoß brachte Lucas Höler (30.) den Sport-Club wieder in Front. Innenverteidiger Philipp Lienhart sorgte für die umjubelte Entscheidung (85.). Die Breisgauer hatten sich bereits zum Hinrunden-Abschluss unter der Woche beim 1:1 im Verfolgerduell mit Eintracht Frankfurt verbessert gezeigt und gehören weiter zur Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga.

Die Augsburger konnten den Schwung nach dem 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach nicht mitnehmen. Sie erlitten einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt und haben weiter zwei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz.

Erneut zunächst ohne Grifo

Dabei begannen die Gäste vor 33.500 Zuschauern zielstrebig. Freiburgs Nationalspieler Matthias Ginter hatte im Luft-Duell mit Berisha das Nachsehen, doch Nebenmann Lienhart klärte im Strafraum. Ohne Top-Scorer Vincenzo Grifo, der nach auskurierter Erkältung zum zweiten Mal nacheinander zunächst nur auf der Bank saß, überließen die Gastgeber dem FCA zunächst den Ball.

Umso überraschender fiel mit dem zweiten Freiburger Torabschluss der Treffer von Gregoritsch. Der ehemalige Augsburger ließ Torhüter Rafal Gikiewicz nach einem Zuspiel von Yannik Keitel, der den gelb-gesperrten Nicolas Höfler vertrat, keine Abwehrmöglichkeit.

SC-Coach Streich war aber trotz der Führung nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Deutlich vernehmbar schrie er: «Ihr steht zu tief!» Seine Mannschaft reagierte zunächst nicht und wurde für die Passivität prompt bestraft. Lukas Kübler erwischte den früheren Freiburger Ermedin Demirovic am Fuß. Der Videoschiedsrichter bestätigte die Entscheidung des Unparteiischen Christian Dingert und Berisha verwandelte sicher.

Erhitzte Gemüter

Der provokante Jubel des Angreifers vor den SC-Fans sorgte auch für erhitzte Gemüter auf der Freiburger Bank. Co-Trainer Florian Bruns hatte sich noch nicht wieder beruhigt, da gaben die Profis aber schon die Antwort auf dem Platz. Ritsu Doan spitzelte den Ball gerade noch rechtzeitig hinüber zu Höler, der die Nerven bewahrte. Für den 28-Jährigen, der einen Großteil der Saison wegen eines Mittelfußbruchs verpasst hatte, war es der erste Saisontreffer. Diesmal ließen Streich, dessen Trainerteam und die Ersatzspieler ihren Emotionen freien Lauf, was wiederum die Augsburger Bank aufbrachte.

Der Pausenpfiff kam zur rechten Zeit, um für etwas mehr Ruhe zu sorgen. Nach dem Seitenwechsel ging es weniger hitzig zur Sache. Für klare Verhältnisse hätte schon Kiliann Sildillia sorgen können. Der aufgerückte Franzose scheiterte jedoch am Pfosten (59.). Erst Lienhart machte per Kopf alles klar, nachdem zuvor die Augsburger näher am Ausgleich zu sein schienen.

Maximilian Wendl, dpa
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