Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg freut sich auf die WM in diesem Jahr. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Nach dem euphorischen EM-Jahr geht es für die deutschen Fußballerinnen jetzt endgültig nur noch um die Weltmeisterschaft in diesem Sommer.

Die DFB-Frauen starten am Dienstag ins Trainingslager nach Marbella, eine Woche darauf steht in Duisburg (21. Februar, 18.15 Uhr/ZDF) das Test-Länderspiel gegen Schweden an. «Das ganze Team freut sich jetzt auf diese Maßnahme. Es ist für uns ein toller Start in das Jahr 2023», sagt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. «Wir freuen uns, dass wir die Spielerinnen wieder sehen, dass es endlich losgeht.» Beim Media Day in Frankfurt gab es erstmal frische Fotos von Alexandra Popp und Co.   

Bundestrainerin: «Das wird alles richtig, richtig gut werden»

In der Winterpause hatte sich Voss-Tecklenburg wieder mit ihrem Trainerteam vier Tage im Schwarzwald getroffen, um die nächsten Monate vorzubereiten. Dabei waren auch Kai Krüger aus der Stabsstelle Sport beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), Teampsychologin und Rekordnationalspielerin Birgit Prinz – und teilweise auch Teammanagerin Maika Fischer. Denn die WM in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August wird alleine organisatorisch anspruchsvoll. «Wir wissen, dass das herausfordernd wird, weil wir Reisestrapazen haben werden. Aber alles ist sehr gut durchgeplant», sagt die 55 Jahre alte Trainerin. «Wir freuen uns auf eine WM in zwei Ländern, die jetzt schon Lust darauf haben. Das wird alles richtig, richtig gut werden.»

Der Plan bis zur WM steht. Dort trifft das deutsche Team in der Vorrunde auf Marokko, Kolumbien und Südkorea und wird auch im weiteren Turnierverlauf nur in Australien spielen. Zum Vorbereitungsauftakt in Marbella ist zunächst ein Trainingsmatch hinter verschlossenen Türen gegen Irland geplant. Dann geht’s im Heimspiel gegen das schwedische Weltklasseteam, an dem die DFB-Frauen bei der WM 2019 in Frankreich im Viertelfinale gescheitert waren – was Voss-Tecklenburg natürlich «lieber verdrängt». 

Weiteres Trainingslager in Spanien

Im April steht ein weiteres Trainingslager mit zwei Spielen an – eines davon wahrscheinlich gegen Brasilien. Der Südamerika-Meister spielt bei der Premiere von «Women’s Finalissima» am 6. April in Wembley ohnehin gegen Europameister England. Vor dem WM-Turnier stehen dann wie schon im vergangenen Jahr im Juni und Juli zwei Trainingslager in Herzogenaurach mit jeweils einem Spiel an. «Wenn wir in den kommenden Wochen und Monaten gute und richtige Schritte gehen können in der Entwicklung, dann sehe ich uns doch recht weit oben mit dabei», sagt Kapitänin und Torjägerin Popp. 

Voss-Tecklenburg hat zuletzt auch viele Clubs aus der Bundesliga besucht. Vor allem die Champions-League-Viertelfinalisten VfL Wolfsburg und FC Bayern München haben in den nächsten Monaten erstmal andere Prioritäten. Sie haben mit dem Verein «noch sehr große Ziele», betont zum Beispiel Stammkeeperin Merle Frohms, Clubkollegin von Popp beim VfL Wolfsburg. Sie wolle da «erst mal einen guten und erfolgreichen Saisonabschluss hinbekommen. Tatsächlich ist die WM bei mir noch weit hinten im Kopf, weil wir im Verein noch so viele Aufgaben haben».

Im WM-Jahr nicht dabei ist Frohms frühere Konkurrentin Almuth Schult: Die Zwillingsmutter ist wieder schwanger. In Marbella und Duisburg fehlen auch Münchens Giulia Gwinn (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und die erkrankte Wolfsburgerin Lena Oberdorf. Im April wird dann die Olympiasiegerin und langjährige Spielmacherin Dzsenifer Marozsan zurück in der Auswahl erwartet: Die 30-Jährige hatte die EM wegen eines Kreuzbandrisses verpasst, spielt aber inzwischen bei Olympique Lyon wieder. 

«Fakt ist, dass wir einen qualitativ hohen Kader haben. Das macht’s echt spannend», sagt Voss-Tecklenburg. Der Kader umfasst derzeit 27 Spielerinnen, zur WM dürfen nur 23. Mit EM-Star Popp kann Voss-Tecklenburg jedenfalls für Australien planen. «Wenn alles gut geht, dann spiele ich die WM», sagte die 31-Jährige in einem Interview bei hr-info. Davor hatte es von ihr eine eher etwas zurückhaltende Aussage gegeben. In England hatte Popp die DFB-Auswahl mit sechs Toren in fünf Spielen ins Finale geschossen, fehlte dann aber im Endspiel gegen England (1:2) verletzt.  

Ulrike John, dpa
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