Kanadas Nationalspielerinnen hatten immer wieder gestrichene Mittel, ausstehende Bezahlungen und eine Ungleichbehandlung beklagt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Phelan M. Ebenhack/AP/dpa)

Im Streit um eine fairere Bezahlung haben sich die Frauen-Nationalmannschaft und Kanadas Fußball-Verband auf eine vorläufige Finanzierungs-Vereinbarung für das vergangene Jahr geeinigt. Das teilten beide Seiten in einer Stellungnahme mit.

Die Bedingungen würden der Vereinbarung mit dem Männer-Nationalteam ähneln, bei der es finanzielle Anreize pro Spiel und erfolgsabhängige Vergütungen gebe. Über einen neuen Rahmentarifvertrag mit beiden Nationalmannschaften werde weiter verhandelt. Die Frauen treten im Juli bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland an.

Boykott angedroht

Die Fußballerinnen von Olympiasieger Kanada hatten mit einem Boykott eines Trainingscamps im April gedroht, sollte keine Bewegung in die Verhandlungen kommen. Das Team hatte immer wieder gestrichene Mittel, ausstehende Bezahlungen und eine Ungleichbehandlung im Vergleich zum Männer-Team beklagt. Im SheBelieves Cup trat Kanada nur «unter Protest» an, wie Kapitänin Christine Sinclair betonte. In der Begegnung gegen die USA trugen die Spielerinnen beim Abspielen der Nationalhymnen lila T-Shirts mit der Aufschrift «Enough is Enough» («Es reicht»).

«Hier geht es um Respekt, hier geht es um Würde, und hier geht es darum, das Umfeld des Wettbewerbs anzugleichen in einer Welt, die grundlegend ungleich ist», sagte Verbands-Generalsekretär Earl Cochrane. Dies sei zwar «ein wichtiger Schritt nach vorne», doch es gebe «noch viel mehr zu tun». 

Im Zuge des Streits hatte zuletzt Verbandspräsident Nick Bontis seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor war er laut kanadischen Medienberichten von 13 Präsidenten von Provinzverbänden in einem Brief dazu aufgefordert worden. Das Verhältnis zwischen Verband und den Nationalteams ist seit Jahren angespannt.

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