Freiburgs Ritsu Doan jubelt nach seinem späten Tor zum 2:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Der SC Freiburg geht mit einem Erfolgserlebnis in das Highlight-Spiel gegen Juventus Turin und hat die TSG 1899 Hoffenheim noch mehr in die Bredouille gebracht.

Zwischen den beiden Achtelfinalpartien in der Europa League besiegten die Breisgauer am Sonntag in der Fußball-Bundesliga das neue Schlusslicht TSG 1899 Hoffenheim dank eines späten Treffers mit 2:1 (1:0). Damit wird die Situation in Hoffenheim immer prekärer.

Ein frühes Tor, ein spätes Tor

Die Freiburger profitierten zunächst von einer missglückten Kopfballabwehr von John Anthony Brooks, der den Ball unglücklich zum Torschützen Maximilian Eggestein beförderte (5. Minute). In der Schlussphase sicherte Ritsu Doan den Sieg der Hausherren (89.). Für die Hoffenheimer hatte Angelo Stiller (49.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Die Freiburger haben somit auch weiterhin gute Chancen, auch in der kommenden Saison im Europapokal dabei zu sein. Ganz andere Sorgen hat die TSG, deren Negativlauf anhält. Inzwischen warten die Kraichgauer seit 14 Bundesliga-Spielen auf einen Sieg. Der Trainerwechsel brachte ebenfalls keinen Umschwung, denn auch unter Pellegrino Matarazzo ist das Team seit fünf Spielen sieglos. Zu allem Überfluss sah Ozan Kabak wegen einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte (84.).

SCF nach Führung tonangebend

Für das badische Landesduell, das sich auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht entgehen ließ, baute Hoffenheims Trainer Matarazzo seine Startelf auf sechs Positionen um. Unter anderem fehlte Abwehrchef Kevin Vogt wegen einer Adduktorenverletzung. «Manchmal entscheidet man mit dem Bauch und nicht mit dem Kopf und probiert unterschiedliche Konstellationen aus im Training», sagte Matarazzo bei DAZN. Und in Ihlas Bebou hatte ein weiterer neuer Mann nach nicht einmal 15 Sekunden die erste und für lange Zeit letzte Möglichkeit für die Gäste.

Die Freiburger starteten vor 33.500 Zuschauern verhalten. Umso überraschender fiel die Führung. Nach einer Flanke von Vincenzo Grifo behinderten sich Torhüter Oliver Baumann und Brooks gegenseitig. Eggestein war der Nutznießer und erzielte sein erstes Tor seit dem 5. Dezember 2021.

Das 1:0 der Hausherren zeigte Wirkung. Sie hatten nun deutlich mehr Ballbesitz, was Matarazzo überhaupt nicht gefiel. Er gestikulierte am Spielfeldrand und versuchte, auf seine Mannschaft einzuwirken. Zwar ließen die Gäste erst einmal keine weiteren Möglichkeiten zu, selbst wurden sie aber auch nicht gefährlich. Erst Freiburgs Matthias Ginter brachte seinen Teamkollegen Mark Flekken mit einer Grätsche auf das eigene Tor in Bedrängnis (29.).

Freiburg am Donnerstag gegen Turin

In der Hinrunde gehörten beide Teams noch zur Spitzengruppe. Seither hat sich bei den Gästen einiges zum Negativen entwickelt. Immerhin endete dank Stillers Treffer die längste Niederlagenserie des Clubs in der Bundesliga-Historie.

«Wenn wir ein Tor mehr schießen als Hoffenheim, wäre das eine Topleistung von uns nach diesem anstrengenden Spiel in Turin, in dem wir körperlich viel investieren mussten», hatte Streich im Vorfeld gesagt. Seine Spieler erfüllten die Zielvorgabe mit etwas Glück. Denn nach dem verdienten Ausgleich durch Stiller traf Doan sehenswert. Kurz zuvor war Kabak vom Platz gestellt worden.

Vor dem Spiel gegen den italienischen Rekordmeister am Donnerstag (18.45 Uhr) geht es für die Freiburger nun darum, wieder Kraft zu tanken. Die Ausgangslage ist klar: Ein Sieg mit einem Treffer Unterschied würde nach dem 0:1 in Turin für die Verlängerung reichen und die Hoffnung auf weitere Highlights in dieser Saison nähren.

Maximilian Wendl, dpa
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