Videobeweis: Schiedsrichter Tobias Stieler in Leverkusen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Nach seinem wohl kuriosesten Einsatz als Schiedsrichter war Tobias Stieler hin- und hergerissen.

«Die Schiedsrichter-Seele weint zwar etwas, aber die Fußball-Welt kann, denke ich, zufrieden sein», sagte der 41-Jährige, der beim 2:1-Heimsieg von Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern München für ein Kuriosum gesorgt hatte.

Stieler hatte nach Aktionen der Bayern-Abwehrspieler Benjamin Pavard und Dayot Upamecano jeweils dem gefoulten Amine Adli wegen vermeintlicher Schwalben Gelb gegeben. Beide Male nahm er die Karte nach Videostudium zurück, beide Male entschuldigte er sich bei Adli – und beide Male zeigte er mit Verspätung auf den Punkt. Der Argentinier Exequiel Palacios verwandelte die zwei Foulelfmeter (56./73. Minute) und sorgte damit für den verdienten Leverkusener Sieg.

«Paradebeispiel für die perfekte Zusammenarbeit»

«Das war heute ein Paradebeispiel für die perfekte Zusammenarbeit mit dem Videoassistenten», meinte Stieler. Als Video Assistant Referee (VAR) hatte Sören Storks fungiert, den Stieler als «Lebensretter» sowohl für sich selbst als auch für das Spiel bezeichnete. «Zweimal auf dem Feld daneben gelegen, zweimal vielen Dank nach Köln in den Keller für die tolle Unterstützung», sagte der Hauptschiedsrichter, der auch von den Bayern keine Kritik abbekam. «Beide Mannschaften waren happy, weil die richtige Entscheidung getroffen wurde – und das zählt.»

Auch der Leverkusener Adli war nicht nachtragend – ganz im Gegenteil. «Wir haben uns geherzt, schon während und auch nach dem Spiel», verriet Stieler: «Er hat mir auch noch das Trikot versprochen. Mal sehen, ob es ankommt.»

Kurios: Ausgerechnet die Leverkusener Fans hatten während der Partie mit einem großen Banner mit der Aufschrift «Videobeweis abschaffen» gegen den VAR-Einsatz im Profifußball protestiert.

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