Ritsu Doan (l) schoss Freiburg in Mainz in Führung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Trotz des in letzter Sekunde verspielten Sieges beim FSV Mainz 05 wurden die Profis des SC Freiburg von den mitgereisten Fans wie Sieger gefeiert.

Mit dem 1:1 (0:0) eroberten die Breisgauer zum Abschluss des 25. Spieltages in der Fußball-Bundesliga den vierten Tabellenplatz und untermauerten damit ihre Ambitionen auf den erstmaligen Einzug in die Königsklasse. Ritsu Doan brachte die Gäste vor 26.800 Zuschauern in der 55. Minute in Führung, die Karim Onisiwo in der sechsten Minute der Nachspielzeit ausglich. Wie Freiburg (46 Punkte) ist auch Mainz damit seit sechs Liga-Spielen ungeschlagen, kam im Kampf um einen internationalen Startplatz aber nicht voran. Mit 37 Zählern belegen die Rheinhessen derzeit den neunten Platz.

«Tut natürlich maximal weh»

«Das tut natürlich maximal weh. Schlimmer kann es nicht kommen als in der letzten Minute», sagte Freiburgs Kapitän Christian Günter beim Streamingdienst DAZN. Zugleich nahm den Verlust der möglich drei Zähler auch gelassen. «Wir haben 46 Punkte, irgendwo müssen wir auch die Kirche im Dorf lassen.» Ähnlich sah es auch sein Teamkollege Vincenzo Grifo. «Wir hätten gern die drei Punkte mitgenommen, aber wir stehen sehr gut da», befand er, gab aber auch zu: «Wenn du in letzter Sekunde, in der letzten Aktion den Ausgleich kriegst, das tut schon weh.»

Last-Minute-Torschütze Onisiwo haderte zwar mit der Leistung seiner Mainzer in der zweiten Halbzeit, freute sich über den späten Coup. Umso glücklicher sind wir, dass wir den Lucky Punch gesetzt haben. Schön ist, dass ich heute getroffen habe und das freut mich auch für die Mannschaft», sagte der Offensivspieler.

Beide Teams legten munter los und suchten gleich die Offensive. Die erste Chance gehörte den Gästen. Kiliann Sildillia sprang der Ball nach einem Patzer von 05-Verteidiger Andreas Hanche-Olsen am Fünfmeterraum überraschend vor die Füße, doch sein Schuss wurde vom Norweger noch abgeblockt. Auf der Gegenseite musste Freiburgs Torwart Mark Flekken bei einem Kopfball von Ludovic Ajorque seine ganze Klasse aufbieten, um einen frühen Rückstand zu verhindern. 

Mit zunehmender Spielzeit wurde Mainz druckvoller und erarbeitete sich die besseren Chancen. Ajorque traf nach knapp 20 Minuten zur vermeintlichen Führung, stand zuvor aber im Abseits. Einen Freistoß von Marcus Ingvartsen (36.) fischte Flekken mit einer Flugparade aus dem Winkel. 

Partie auf Augenhöhe

Freiburg kam kaum einmal in die Gefahrenzone, weil die Hausherren die Räume geschickt eng machten und kein Kombinationsspiel zuließen. So versuchten es die Gäste, denen man kaum Nachwehen vom 0:2 gegen Juventus Turin drei Tage zuvor anmerkte, zumeist mit hohen Bällen ins Zentrum. Das stellte die Mainzer Abwehr vor keine Probleme.

Auch nach dem Wechsel begegneten sich beide Teams in einer umkämpften Partie auf Augenhöhe. Ein dicker Patzer in der Mainzer Abwehr führte dann zur Führung für die Breisgauer. Nach einem Abstimmungsproblem von Robin Zentner mit Abwehrspieler Edimilson Fernandes zögerte der Mainzer Torwart beim Herauslaufen und hatte das Nachsehen gegen Doan, der den Ball an ihm vorbeispitzelte und ins leere Tor schob.

Mainz-Trainer Bo Svensson reagierte auf den Rückstand und brachte nach einer Stunde Torjäger Onisiwo für Ingvartsen. Doch nach vorne ging bei den Gastgebern so gut wie nichts. Der SC hatte das Geschehen nun weitgehend im Griff und hielt den Gegner geschickt vom eigenen Tor fern. 

Die Mainzer Schlussoffensive schien schon wirkungslos zu verpuffen, als Onisiwo auf Vorlage von Ajorque doch noch traf und die Hausherren mit seinem neunten Saisontor zumindest über einen Punkt jubeln ließ.

Von Eric Dobias, dpa
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