Herthas Marc-Oliver Kempf (r) bejubelt seinen Treffer zum 1:0 neben Jonjoe Kenny (l-r), Morton Dardai, Dodi Lukebakio und Lucas Tousart. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

Im 13. Versuch hat es endlich geklappt. Florian Niederlechner konnte seine Negativserie ja schon selbst nicht mehr so richtig fassen. Ein Stürmer ohne Fortune war der Fußball-Profi seit seinem Wechsel vom FC Augsburg zu Hertha BSC im Winter. Zwölf Spiele, kein Tor, das kann schon nerven. Und jetzt: «Unfassbare Erleichterung. Es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, mit einem Tor erst. Aber ich glaube, es war ein wichtiger Treffer», sagte der 32-Jährige nach seinem Berliner Premierentor zum 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart. 

Für Trainer Pal Dardai könnte der Stoßstürmer zu einer Symbol- und Schlüsselfigur werden in den letzten drei Saisonspielen, die die Berliner alle gewinnen wollen und gewinnen sollten, um den unmöglich erscheinenden Klassenerhalt doch noch zu schaffen. «Flo ist für mich ein wichtiger Spieler, nicht nur, weil er ein Tor geschossen hat. Er ist erfahren, er weiß, in welchem Moment wir nach vorne pressen», sagte Dardai. 

Der bislang kurzer Karriereabschnitt in der Hauptstadt hielt für Niederlechner viele Frustmomente bereit. Eigentlich sollte er erst im Sommer zur Hertha kommen, dann einigten sich die Clubs auf einen sofortigen Wechsel Ende Januar. Die Berliner brauchten einen zuverlässigen Knipser in der Sturmzentrale. 

Doch Spiel um Spiel gelang immer weniger. Viel Pech war dabei, der Ball wollte nicht rein. Fast symbolträchtig, dass Niederlechner jetzt sein erstes Tor ein bisschen reinmogelte, gerade so touchiert und durch die Beine von VfB-Torwart Fabian Bredlow flutschte der Ball. 

Kein Hertha-Spiel absolvierte Niederlechner bisher über die volle Distanz, Dardai stellte ihn immerhin wieder in die Startelf, fast entschuldigend hob er hervor, dass die Auswechslung gegen Jessic Ngankam nach 64 Minuten am Samstag taktischer Natur war. 

Den wuchtig veranlagten und doch geschmeidigen Spielertyp mag der Hertha-Coach nämlich. «Ich habe bei der Nationalmannschaft Adam Szalai gehabt», zog er einen Vergleich zum ehemaligen ungarischen Schalke-Stürmer. «Genau so, klarer Kopf und eine taktische Ordnung», lautete das Lob. «Er hat ein Riesenspiel gemacht, hoffentlich trifft er weiter», formulierte Dardai seine Hoffnung. 

Niederlechner selbst blieb fokussiert und blickte auf die nächste Aufgabe am Freitag (20.30 Uhr) beim 1. FC Köln. «Es war ein wichtiger erster Schritt, aber jetzt am Boden bleiben, Vollgas geben unter der Woche und dann nach Köln fahren und dann den zweiten wichtigen Schritt gehen», sagte er. Bestmöglich mit dem nächsten Treffer.

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