Die EM-Teilnahme als klares Ziel vor Augen: Deutschlands Robin Gosens am Ball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Die «große Leere» nach dem verpassten Champions-League-Titel mit Inter Mailand hätte Robin Gosens bei seinem Comeback in der Fußball-Nationalmannschaft am liebsten mit einem Sieg verdrängt. Und flotten Sprüchen danach. Stattdessen musste der 28-Jährige eine Woche nach dem 0:1 gegen Manchester City in Warschau in seinem 15. Länderspiel gleich das nächste 0:1 gegen Polen verkraften. «Wir hatten sehr viel mehr verdient», haderte Gosens wegen der aus seiner Sicht «sehr guten zweiten Halbzeit».

Für Gosens persönlich war es trotzdem ein wertvoller Abend. Denn er sorgte nach seiner Einwechslung zur zweiten Hälfte für reichlich Schwung als linker Schienenspieler, was ihm auch eine gute Bewertung von Bundestrainer Hansi Flick eintrug. Neun Monate hatte er nicht mehr zur DFB-Auswahl gezählt, darum habe er sich «ultra gefreut, wieder hier im Kreis der Nationalmannschaft zu sein».

Gosens: «Wir müssen das Land hinter uns bringen»

Gosens ist mit seiner kommunikativen, Fan-nahen und insgesamt sehr offenen Art ein Typ, der wertvoll werden könnte Richtung Heim-EM 2024. Das hatte sich schon vor zwei Jahren bei den Gruppenspielen des DFB-Teams in München während der EM-Endrunde 2021 gezeigt. In Warschau wählte er zur aktuellen Situation der Nationalelf drastische Worte.

«Die Lage ist todernst. Wir brauchen Siege, wir müssen das Land hinter uns bringen, die Heim-EM muss ein riesengroßes Fußballfest werden», sagte er am Freitagabend. Ein «Erfolgserlebnis» im letzten Länderspiel der Saison an diesem Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Gelsenkirchen gegen Kolumbien sei nun zwingend erforderlich, «damit wir mal in die Aufbruchstimmung kommen», äußerte Gosens in den Stadion-Katakomben.

Von mentaler Leere war bei Gosens jedenfalls nichts mehr zu spüren. Er will auch persönlich unbedingt auf den EM-Zug aufspringen. «Ich weiß, dass ich meine Chance hier nutzen muss», sagte er: «Ich war bei der WM nicht dabei, beim letzten Lehrgang nicht.»

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