Fußball-Nationalspielerin Svenja Huth und ihre Ehefrau Laura erwarten nach der WM erstmals Nachwuchs. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Löb/dpa)

Svenja Huth und ihre Ehefrau Laura erzählen von künstlicher Befruchtung und Elternfreuden. Torhüterin Ann-Katrin Berger spricht von ihrem erneuten Kampf gegen den Krebs. Sara Doorsoun berichtet unter Tränen über eine Lebenskrise.

Kurz vor der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland geben die deutschen Fußball-Nationalspielerinnen wieder tiefe Einblicke – in der Fortsetzung der TV-Staffel «Born for this» (übersetzt «Dafür geboren»).

Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich auch nach dem EM-Erfolg im vergangenen Jahr fest vorgenommen, nahbar und authentisch zu bleiben. Dass die DFB-Stars nach Spielen noch lange für Selfies und Autogramme zur Verfügung stehen, ist weiter Usus. In der Fernsehdokumentation lässt das Team eine Nähe zu, die bei der Männer-Nationalmannschaft in der persönlichen Form undenkbar wäre. Das ZDF zeigt den ersten Teil der zweiten Staffel am 15. Juli 2023 (21.45 Uhr und in der Mediathek).

Für den Nachwuchs nach Spanien

So erklären Olympiasiegerin Svenja Huth vom VfL Wolfsburg und ihre Ehefrau Laura ausführlich ihre Familienplanung: Das Paar erwartet nach der WM (20. Juli bis 20. August) erstmals Nachwuchs. «Wir haben uns für die ROPA-Methode entschieden. Das bedeutet, dass mir Eizellen entnommen wurden und meine Eizelle dann befruchtet wurde. Und befruchtet dann letztlich bei Laura eingesetzt wurde und wir dementsprechend dann beide verbunden sind», sagt Huth in dem Film.

Diese In-Vitro-Fertilitatsbehandlung, bei der der Samen eines anonymen Spenders verwendet wird, ist in Deutschland verboten, deshalb sind die Huths dafür nach Valencia gereist. «In Spanien ist das so geregelt, dass wenn wir das Kind dort bekommen würden, beide als Mütter gelten würden. In Deutschland ist es leider aktuell noch nicht so», sagt Laura Huth. «Es macht uns ein bisschen traurig, weil Svenja ihr eigenes Kind noch adoptieren muss.»

Die Freude bei den beiden ist dennoch riesengroß. «Im September ist es so weit. Es wird ein Junge», sagte Huth der Deutschen Presse-Agentur. «Im Fußballerleben wird das gar nicht so viel verändern, aber im Privaten.» Ihre Lebenspartnerin meint bei «Born for this» lächelnd: «Es gehört mit zu Svenjas schönster Vorstellung, dass ich mit unserem Sohn mal im Stadion sein kann und dass sie mal mit ihrem Sohn einläuft oder ihn da auf dem Arm hat.»

Von der Krebsbehandlung zur WM

Offen spricht auch Torfrau Berger vom FC Chelsea in der Warner-Dokumentation über ihre Krebs-Erkrankung. Das Regie-Duo Martina Hänsel und Björn Tanneberger hatte die DFB-Auswahl schon im vergangenen Jahr vor der EM in England über Monate hinweg begleitet. Während des Turniers damals hatte Berger die Nachricht bekommen, dass der Krebs bei ihr zurückgekehrt ist. Inzwischen wurde die 32-Jährige behandelt, spielt längst wieder und steht im WM-Aufgebot.

«Ich habe zu meinem Körper gesagt: Ich entscheide, wann ich aufhöre und wann nicht! Und ich war noch nicht bereit», sagt Berger. Nach dieser EM habe sie keinen Gedanken daran verschwenden wollen, nicht zur Weltmeisterschaft zu fahren.

Wie bei Sara Doorsoun haben die EM-Euphorie und die gestiegene Popularität viel bei den Spielerinnen ausgelöst. Die Eintracht-Verteidigerin hatte zudem mit der Trennung von ihrer Lebensgefährtin zu kämpfen. «Wenn ich mal nur auf mein Herz gehört habe, dann habe ich gesagt: Boah, dir geht’s gar nicht so gut», erzählt Doorsoun in der Doku. «Die letzten Monate waren für mich echt mit die schwierigsten. Ich bin immer noch dabei, über mich zu lernen.»

Die 31-Jährige von Eintracht Frankfurt ringt dabei um Fassung, ehe die Tränen laufen und sie in die Kamera sagt: «Jetzt habt ihr mich erwischt.» Auch bei der WM ist das Warner-Team in Zusammenarbeit mit dem DFB wieder ganz nah dabei: Die Teile 2 bis 4 werden nach dem Turnier ausgestrahlt.

Von Ulrike John, dpa
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