Bayern-Coach Thomas Tuchel (l) spricht mit seinen Spielern. In der Mitte Leon Goretzka, der aktuell nur zweite Wahl ist. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Shuji Kajiyama/AP/dpa)

Was wird aus Leon Goretzka? In allen drei Testspielen des FC Bayern auf der Asienreise war der Fußball-Nationalspieler bei Trainer Thomas Tuchel jeweils nur zweite Wahl bei der Besetzung der Münchner Startelf.

Auch beim 4:3 gegen den FC Liverpool vor der Rückkehr aus Singapur nach Deutschland. Im defensiven Mittelfeld lautete die Erstbesetzung beim deutschen Meister eine gute Woche vor dem Saisonauftakt im Supercup gegen DFB-Pokalsieger RB Leipzig am 12. August in München jeweils Joshua Kimmich und Konrad Laimer.

Trainer redet Thema klein

Tuchel war vor dem Rückflug im Nationalstadion von Singapur bemüht, das Thema Goretzka kleiner zu reden als es womöglich ist. «Einige andere Spieler haben auch nicht begonnen», sagte der Coach etwa mit Blick auf potenzielle andere Startspieler wie Kingsley Coman oder Matthijs de Ligt. «Das sind Entscheidungen, die wir treffen müssen», argumentierte Tuchel.

Er bekräftigte, was er schon nach den ersten Testpartien gegen Manchester City (1:2) und Kawasaki Frontale (1:0) in Tokio erklärt hatte. «Ich suche schnell nach einer Startelf für den Saisonstart.» Ohne Goretzka? «Es ist eine Momentaufnahme», versicherte Tuchel in Bezug auf den 28-Jährigen: «Er hat es gut gemacht, als er aufs Spielfeld kam.»

Das war gegen Liverpool erst nach einer Stunde der Fall. Goretzka wurde wieder für Laimer (26) eingewechselt, der im Sommer ablösefrei aus Leipzig gekommen ist. Groß ist das Thema Mittelfeld und insbesondere Goretzka auch, weil Tuchel am liebsten noch einen «richtigen defensiven Sechser» nach München holen würde, der in erster Linie mit einer Positionstreue «darauf achtet, dass hinten nichts passiert». 

Spielerabgang eröffnet Transferspielraum

Tuchel hatte seinen Sechser-Wunsch vor dem Liverpool-Spiel noch einmal ausführlich dargelegt. Kimmich, Goretzka, Laimer und auch Ryan Gravenberch seien sich in der Spielweise «sehr ähnlich». Ein Spielerabgang könnte neuen Transferspielraum eröffnen.

Goretzka war im Bayern-Mittelfeld jahrelang neben Kimmich erste Wahl, wenn er fit war. Auch in der Nationalmannschaft haben beide oft zusammengespielt. 2024 steht die Heim-EM an.

Goretzka hatte seinen Vertrag vor gut zwei Jahren bis 2026 verlängert. Vor der Asienreise hatte er einen Wechsel ausgeschlossen. «Ich liebe den Verein, ich liebe die Stadt, ich liebe die Fans. Es gibt keinen Gedanken, den Verein zu verlassen», sagte er bei der offiziellen Teampräsentation in der Münchner Allianz Arena.  

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