Er hat bestätigt, dass es auf Schalke einen neuen CEO gibt: Axel Hefer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tim Rehbein/dpa)

Der neue Clubchef steht schon fest, der neue Trainer soll bald kommen und Sportvorstand Peter Knäbel kämpft mit einer Wutrede für die Wende – und wohl auch um seinen Job: Bei Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 spitzt sich die sportliche Krise nach dem 1:3 in Paderborn mehr und mehr zu, bei den vielen personellen Baustellen zeichnen sich aber zumindest baldige Lösungen ab.

Hefer bestätigt CEO

«Wir haben einen neuen CEO gefunden und eine Einigung erzielt», bestätigte der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer der Deutschen Presse-Agentur: «Er wird zeitnah in der Länderspielpause vorgestellt werden.» Zur Person des Nachfolgers von Bernd Schröder machte Hefer noch keine Angaben. 

Wer auch immer es sein wird, er übernimmt eine schwere Aufgabe. Die Aufstiegsplätze sind nach acht Spielen schon neun Punkte weg. Manch einer fürchtet angesichts der Dynamik, Schalke werde wie Arminia Bielefeld im Vorjahr durchgereicht. Für den finanziell geplagten Club wäre schon der verpasste Aufstieg hart. Drei Jahre 2. Liga könne sich Schalke erlauben, sagte Hefer. Sollte das nicht klappen, «wird das natürlich Auswirkungen haben». Im Winter seien aber auf jeden Fall Nachkäufe möglich.

Knäbels Zukunft offen

Gerüchten über eine beschlossene Ablösung von Sportvorstand Knäbel widersprach der Aufsichtsratschef: «Das ist so nicht korrekt.» Er bestätigte allerdings, dass die Entscheidung über dessen Zukunft noch offen ist. «Das ist ein Thema, das wir in Ruhe angehen werden, sobald die akuten Herausforderungen gelöst sind», sagte der 46-Jährige: «Wenn der neue Trainer und der neue CEO da sind, müssen wir in Ruhe analysieren, woran es gelegen hat und welche Dinge wir insbesondere im Sport noch anpassen müssen.» 

Auf der Mitgliederversammlung hatte Hefer baldige Vertragsgespräche mit Knäbel angekündigt. «Aufgrund des Saisonstarts hängen wir etwas im Zeitplan der Entscheidungen, das kann man ehrlich sagen», erklärte er nun.

Kritik an den Spielern

Knäbel selbst hatte sich nach der Niederlage in Paderborn derweil immer mehr in Rage geredet. Als «mutlos» und «naiv» bezeichnete er den Auftritt und sagte: «Wir können uns die ganze Zeit erzählen, wie gut diese Mannschaft ist und wie viel Qualität sie hat und wo sie alle schon gespielt haben und was sie gerne alles wollen. Aber am Ende zählt: Was machen sie mit dem Trikot von dem Verein, der sie bezahlt. Und das ist heute eindeutig zu wenig.» Für dieses Team muss Knäbel einen neuen Trainer finden.

Auch Interimscoach Matthias Kreutzer, der die Leitung der Mannschaft erst am Mittwoch von Thomas Reis übernommen hatte, sorgte nicht für einen kurzfristigen Stimmungsumschwung. Der 40-Jährige wurde von den Profis im Stich gelassen. «Eine Bewerbung für den neuen Trainer war das nicht von der Mannschaft», sagte Knäbel, ergänzte aber auch: «Ich habe jetzt nicht Angst, dass einer von den Kandidaten, mit denen wir gesprochen haben, sagt: „Uiuiui, so eine Scheißleistung, so ein Sauhaufen, da will ich gar nicht hin.“»

Weiter Interesse an Schalke

Auch Hefer dementierte, dass zahlreiche Kandidaten mangels Interesse bereits abgewunken haben sollen. «Schalke ist einer der größten Vereine der Welt. Die unglaublichen emotionalen Schwankungen machen den Verein aus. Und das reizt Menschen wie potenzielle Partner», sagte er: «Schalke ist nach wie vor ein Verein, bei dem – seien es Spieler, Sponsoren oder Trainer – quasi alle gesprächsbereit sind und ein gewisses Kribbeln verspüren.» Zumindest der frühere Hertha- und Mainz-Coach Sandro Schwarz hat nach Informationen mehrerer Medien aber andere Pläne.

Kreutzer soll das Team auch noch am Sonntag gegen die Hertha betreuen. Dann soll ein Nachfolger feststehen. Eine interne Lösung schloss Hefer dabei nahezu aus. «Unser Ziel ist es, einen neuen Trainer zu holen», sagte er: «Und ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das in absehbarer Zeit gelingen wird. Wir arbeiten mit Hochdruck daran.»

Von Holger Schmidt und Thomas Eßer, dpa
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