Bochums Torwart Manuel Riemann hält gegen RB Leipzig zwei Strafstöße. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Zwei Elfer verschossen, nur einen Punkt geholt: RB Leipzig hat gegen den sieglosen Abstiegskandidaten VfL Bochum einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Marco Rose kam nur zu einem 0:0, scheiterte dabei in jeder Halbzeit mit einem Strafstoß an VfL-Keeper Manuel Riemann.

Der 35-Jährige schraubte damit seine Bundesliga-Bilanz auf elf gehaltene Elfmeter. Die Sachsen verpassten vor 44.269 Fans erstmals einen Heim-Sieg gegen Bochum.

Nach den kräftezehrenden Hits gegen Bayern München und Manchester City verordnete Rose den Offensivspielern Yussuf Poulsen und Emil Forsberg eine Pause, dafür rückte Benjamin Sesko rein und Christoph Baumgartner kam zu seinem Startelf-Debüt. Zudem kam Kapitän Kevin Kampl nach überstandenen Hüftproblemen wieder zum Zug.

Für den ersten Schreck sorgte Bochum bereits nach gut 40 Sekunden. Takuma Asano tauchte nach einer schönen Kombination vor RB-Keeper Blaswich auf, sein Abschluss war jedoch zu unplatziert und lasch. Gegen Deutschland war Asano da noch treffsicherer, hatte sowohl bei der WM als auch bei Hansi Flicks letztem Länderspiel ein Tor erzielt.

Im Anschluss plätscherte das Spiel dahin. Leipzig hatte fast 70 Prozent Ballbesitz, drang mit seinen Kombinationen aber gegen die dicht um den eigenen Strafraum aufgebauten Bochumer nicht hindurch. Nach 20 Minuten fingen die TV-Kameras ein Symbolbild ein: Leipzigs Sportdirektor Rouven Schröder und Mario Gomez, internationaler Fußballchef, tippten lieber auf ihren Smartphones herum, statt auf das Spiel zu schauen. Gomez wurde zudem von einem großen Gähnen übermannt.

Nur sechs Minuten später dürfte das Adrenalin auf der VIP-Tribüne nach oben geschnellt sein. Schiedsrichter Timo Gerach gab nach einem Foul von Keven Schlotterbeck an Xavi Simons zurecht Elfmeter. Der Gefoulte schoss selbst – und scheiterte an Riemann. Der Elfer war zwar platziert, aber nicht scharf genug geschossen. In der Karriere des 20 Jahre alten Simons war es der erste verschossene Elfmeter. Die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause hatte dann wieder Asano. Leipzigs Castello Lukeba tauchte unter einem aufspringenden Ball durch, der Japaner kam im Strafraum zum Abschluss, doch wieder fehlte die Präzision.

Deutlich knapper war der Freistoß von Kevin Stöger (48.), der nur wenige Zentimeter neben dem Leipziger Tor landete. Nach gut einer Stunde hatte Rose genug gesehen, Forsberg und Poulsen kamen für die wirkungslosen Baumgartner und Sesko. Die Wirkung entfaltete sich fast umgehend. Poulsen wird von Ivan Ordets im Strafraum gefoult, Gerach zeigt sofort auf den Punkt. In Forsberg (61.) trat Leipzigs sicherster Schütze an – doch auch er scheiterte an Riemann.

Leipzig wurde in der Folge immer dominanter, Bochum lauerte nur noch auf Umschaltsituationen. Allerdings kamen die Sachsen viel zu selten zu Abschlüssen. Lois Openda (71.) scheiterte ebenso an Riemann wie Poulsen (76.). Rose brachte in Timo Werner und Fabio Carvalho nochmal frische Kräfte für die Offensive, doch das ersehnte Tor fiel nicht mehr.

Tom Bachmann, dpa
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