Spielte 2018 noch im DFB-Team: Mesut Özil. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Mustafa Özil, Vater und früherer Berater des Fußball-Weltmeisters Mesut Özil, bereut den geräuschvollen Abgang seines Sohnes aus der Nationalmannschaft zutiefst.

«Wenn ich einen Zauberstab hätte, würde ich das Rad zurückdrehen», sagte er in der «Sport Bild»: «Mesuts Karriere durfte so nicht enden. Ich akzeptiere es bis heute nicht. Ich bin traurig und enttäuscht. Es tut mir weh.»

Der heute 35-Jährige war im Anschluss an das WM-Vorrunden-Aus 2018 in Russland aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und hatte dabei auch Respektlosigkeit und Rassismus im Deutschen Fußball-Bund angeprangert. Zuvor hatte ein gemeinsames Bild mit Teamkollege Ilkay Gündogan und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan für Aufsehen gesorgt. 

Sein Sohn sei damals «von seinem Umfeld beeinflusst» worden und werde noch immer «ein Stück weit benutzt», meint Mustafa Özil, der bis 2013 als Manager des gebürtigen Gelsenkircheners in Verantwortung stand. Mesut Özil sorgte mehrfach mit politischen Statements für Aufsehen. Im Dezember 2019 hatte sich der damalige Profi des FC Arsenal in den sozialen Medien kritisch zur Unterdrückung der Uiguren in China geäußert, zuletzt fiel er mit propalästinensischen Internet-Beiträgen auf.

Gündogan als positives Beispiel

«Man sollte aber nicht zu viel hineininterpretieren. Trotzdem wünsche ich mir als Vater, dass er Social-Media-Nachrichten über Herkunft, Religion, Politik einfach weglässt. Er ist Sportler», sagte Mustafa Özil, der auf eine Versöhnung seines Sohnes mit dem DFB hofft: «Mein großer Wunsch wäre es, dass er zum Beispiel eines Tages für den DFB arbeitet, im Team-Management oder in irgendeiner beratenden Funktion wie etwa Ausländer-Integration.» Abgesehen von den Umständen des Rücktritts stehe sein Sohn «weiter für eine gelungene Integration». 

Wie es bei einer besseren Beratung auch hätte laufen können, zeige das Beispiel Ilkay Gündogan, ergänzte Mustafa Özil. «Er war 2018 mit auf dem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Kritik war groß. Und heute ist er Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Weil er ein gutes Umfeld um sich herum hat, gut beraten wurde.»

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