Lothar Matthäus fordert von Bundestrainer Nagelsmann mehr Klarheit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Nach dem enttäuschenden Jahresabschluss der Nationalmannschaft fordert Lothar Matthäus von Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann ein Ende aller taktischen Experimente.

«Wir haben doch keine Zeit mehr», warnte der Rekord-Nationalspieler in seiner Sky-Kolumne mit Blick auf die Heim-EM in knapp sieben Monaten. «Wir brauchen eine klare Grundidee», schrieb Matthäus. Nagelsmann müsse sich auf einen Kern für seine Mannschaft und ein taktisches System festlegen.

«Spieler wollen und brauchen Klarheit, aber wer weiß denn überhaupt, dass er in dieser Mannschaft gesetzt ist? Keiner weiß so richtig, woran er ist», erklärte Matthäus. DFB-Sportdirektor Rudi Völler habe bei seinem Einsatz als Interims-Teamchef beim 2:1-Sieg gegen Frankreich im September die richtigen Handgriffe gemacht.

«Wenn wir eine DNA haben, ein Spielsystem haben, warum verändert man das?», fragte Matthäus. Nagelsmann müsse sich hinterfragen, ob er bei den Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Er fühle sich in die Zeit unter dem ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick versetzt, der mit taktischen Experimenten das Nationalteam verunsichert hatte und schließlich beurlaubt worden war, schrieb Matthäus.

Bis zur EM bleiben Nagelsmann noch vier Testspiele, die nächsten zwei davon im März. Am 14. Juni eröffnet die DFB-Auswahl die Heim-Europameisterschaft mit einer Partie in München. Die Vorrunden-Gegner der deutschen Mannschaft werden am 2. Dezember in Hamburg ausgelost.

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