Der Deutsche Fußball-Bund hat wenige Wochen vor dem EM-Start die Zusammenarbeit mit einem seiner wichtigsten Wirtschaftspartner verlängert. Der Automobilkonzern VW bleibt Generalsponsor, teilten der DFB und VW bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Berlin mit. Der seit 2019 bestehende Vertrag wird demnach bis zum 31. Juli 2028 ausgedehnt.
Neben den Nationalmannschaften der Männer und Frauen umfasst die Zusammenarbeit auch die Juniorenteams und den DFB-Pokal. Geplant sind auch Kooperationen mit den 21 Landesverbänden als Bindung zur Fußball-Basis. VW hatte vor gut fünf Jahren Mercedes-Benz als Hauptsponsor abgelöst.
Keine Details über Finanzen
Über finanzielle Konditionen machten beide Seiten keine Angaben. Der neue VW-Vertrag soll dem DFB jährlich etwa 20 Millionen Euro einbringen. Die Verhandlungen über die Vertragsverlängerung hatten sich über einen längeren Zeitraum hingezogen. Kernpunkt soll auch das zuletzt schlechte sportliche Abschneiden der Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 und der EM 2021 gewesen sein.
«Wir unterstützen den Fußball in der Spitze und in der Breite: im Nachwuchs, bei den Frauen und bei den Männern. Wir fördern dabei auch Inklusionsprojekte, den Amateurbereich und das Ehrenamt. Volkswagen und der DFB stehen für Deutschland. Wir werden den wirkungsvollen Doppelpass mit dem DFB fortsetzen und im übertragenen Sinne weiter gemeinsam auf dem Platz stehen», sagte VW-Vorstandschef Oliver Blume.
Nächster wichtiger Deal nach Nike-Coup
Für den DFB ist die Fortsetzung der Zusammenarbeit ein weiterer wirtschaftlicher Erfolg. Im März hatte man den Wechsel von Langzeit-Ausrüster Adidas zu Nike ab dem Jahr 2027 bekannt gegeben. Dieser hatte zwar für Kritik bis in höchste Regierungskreise gesorgt, bringt dem finanziell angeschlagenen DFB aber dem Vernehmen nach einen hohen zweistelligen Millionenzuwachs an Einnahmen.
«Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit Volkswagen dieses nachhaltige Engagement für den gesamten Fußball in Deutschland, von den Amateuren bis zu unseren Nationalmannschaften der Frauen und Männer, fortsetzen werden», wurde DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einer Mitteilung zitiert. Der Verbandschef verpasste den Termin in Berlin, da er derzeit beim FIFA-Kongress in Bangkok weilt. Dort hofft der DFB am Freitag auf den Zuschlag für die Frauen-WM 2027 gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden.