DFB leitet Ermittlungen gegen Hansa Rostock und Dynamo Dresden nach Krawallen ein
Nach den Krawallen beim Spiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden hat der DFB ein Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine eingeleitet, was möglicherweise zu Geisterspielen führen könnte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Nach den schweren Ausschreitungen beim Drittliga-Spiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine initiiert. Die Rostocker befürchten nun, dass sie möglicherweise mit einem Geisterspiel ohne Zuschauer bestraft werden.

Diese Möglichkeit sei «nicht zu unterschätzen», äußerte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend in einem Interview mit dem vereinseigenen Hansa-TV. «Ich schließe nicht aus, dass es zu Teil- oder zu Komplett-Zuschauerausschlüssen kommen kann», fügte er hinzu.

Die Ausschreitungen ereigneten sich während der Halbzeitpause des Ost-Duells am vergangenen Samstag im Ostseestadion. Laut Angaben der Polizei wurden dabei 51 Personen verletzt, darunter 13 Beamte, fünf Stadionmitarbeiter sowie 33 Zuschauer.

DFB schickt Katalog von Vorkommnissen

Wehlend erläuterte in dem Interview die Maßnahmen des DFB. «Es gibt eine Ermittlung bezüglich der Pyrotechnik, die zum Einsatz gekommen ist. Das betrifft die Pyrobeschüsse, die sowohl aus dem Gästebereich als auch in Richtung Gästebereich gerichtet waren – ganz klar mit dem Ziel, wechselseitig auch Menschen vorsätzlich zu verletzen», erklärte der 59-Jährige. Diese Vorfälle seien «durch nichts zu tolerieren».

Konkret hätten beide Vereine einen Katalog von Vorkommnissen erhalten. «Wir und auch Dynamo Dresden sind zur Stellungnahme aufgefordert», so Wehlend weiter. «Derzeit arbeiten wir daran, durch Videoauswertungen, Gespräche mit der Landespolizei und unserem eigenen Ordnungs- und Sicherheitsdienst die Vorfälle aufzuklären und eine Stellungnahme zu formulieren. Dass es zu einer sportgerichtlichen Auseinandersetzung kommen wird, liegt auf der Hand.»