Die Fan-Party nach dem Einzug in die Conference League des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin hat Konsequenzen.
«Einsatzkräfte der Polizei Berlin haben aufgrund der begangenen Verstöße entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet», teilte die Berliner Polizei auf dpa-Anfrage mit. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung über entsprechende Schritte berichtet.
Nach dem 2:1-Sieg am letzten Spieltag gegen RB Leipzig hatten am 22. Mai Tausende Fans das Team von Trainer Urs Fischer auf dem Platz vor dem Stadion An der Alten Försterei gefeiert. Die Abstandsregeln, die während der Corona-Pandemie gelten, wurden von den euphorisierten Anhängern dabei nicht eingehalten. «In die Entscheidungsfindung, den Fans den Zutritt auf das Vereinsgelände zu ermöglichen, war die Polizei Berlin nicht eingebunden», hieß es in einer Mitteilung.
Verstöße gegen Hygieneschutzmaßnahmen
Und weiter: «Die durch die Entscheidung des 1. FC Union veränderte Situation machte es erforderlich, weitere Unterstützungskräfte hinzuzuziehen.» Allerdings sei es bereits vor dem Eintreffen weiterer Beamter zu einem «Abstrom der Fans» gekommen, «sodass sich dadurch die Infektionsrisiken bereits reduzierten». Allerdings seien davon unbenommen «Verstöße gegen die Hygieneschutzmaßnahmen dokumentiert und entsprechende Verfahren eingeleitet» worden: «Ob der 1. FC Union Berlin und dessen Fans mit Konsequenzen zu rechnen haben, ist abhängig von der Auswertung des Videomaterials.»
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte bereits kurz nach den Vorfällen beim Sender radioeins des RBB angekündigt, dass es «mit Sicherheit ein Nachspiel» geben werde. Der Verein habe nicht dafür gesorgt, dass es keine Party gebe und sei daher auch «mitverantwortlich».