Die Hoffnung der Barça-Fans ist klar: Sie wollen, dass Fußball-Weltstar Lionel Messi schnellstmöglich seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag beim FC Barcelona setzt.
Zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere ist der Ausnahmekönner ein «Free Agent» – heißt vertragslos. Denn erstmals seit mehr als 20 Jahren ist Messi offiziell nicht mehr vertraglich an den FC Barcelona gebunden – wenn nicht doch im Geheimen schon alles klar ist. Aber auch Messis Verein aus Kindertagen in seiner Heimatstadt Rosario macht sich Hoffnung.
Der Vertrag des 34-Jährigen bei den Katalanen, für die Messi seit seinem 13. Lebenjahr und seit 2004 im Profiteam spielte, lief am Mittwoch um Mitternacht aus, ohne dass der spanische Topclub eine Verlängerung oder Trennung bekanntgab. Weder Messi noch sein Vater und Manager Jorge haben sich bisher zur Zukunft des Megastars geäußert.
Verhandlungen laufen – Newell’s Old Boys melden sich
Fachmedien in Spanien und auch in Messis südamerikanischer Heimat hatten am Mittwoch allerdings erneut geschrieben, Messi werde höchstwahrscheinlich bei Barça bleiben. Die Verhandlungen über eine neue Vereinbarung seien weit fortgeschritten, es fehlten nur noch Details, schrieb zum Beispiel die Zeitung «Sport», die jedoch keine Quelle dafür nannte. Auch die gewöhnlich sehr gut informierte argentinische Zeitung «Olé» schrieb, die Stimmung bei den Gesprächen über einen neuen Kontrakt sei «sehr gut». Schon in den ersten Juli-Tagen werde es Neuigkeiten geben. Auch Clubboss Joan Laporta äußerte sich mehrfach «optimistisch».
Im Gegensatz zu Barcelona hat sich Messis Verein aus Kindertagen zu Wort gemeldet. «Hallo Leo, bist du da? In Argentinien ist es gerade erst 1. Juli geworden. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt», schrieb der Verein Newell’s Old Boys kurz nach Mitternacht argentinischer Zeit auf Twitter. Auf einem Foto war Messi in einem Trikot von Newell’s mit der Rückennummer 10 zu sehen.
Im vorigen Sommer hatte Messi bereits versucht, den Verein zu verlassen. Er war aber vom später zurückgetretenen Clubboss Josep Bartomeu daran gehindert worden, er hätte die 700-Millionen-Euro-Ausstiegsklausel zahlen müssen. Nun könnte Messi ungehindert und auch ablösefrei wechseln.
Barça-Chef will Messi halten
Nach Medienberichten waren Paris Saint-Germain und auch das von Messis Ex-Trainer Pep Guardiola gecoachte Manchester City an einer Verpflichtung des sechsfachen Weltfußballers interessiert. Wohl um Messi zum Verbleib zu bewegen, holten die Katalanen als Verstärkung für die nächste Saison seinen engen Freund Sergio Aguero.
Denn Messi wollte wohl in erster Linie, dass das Team sich gut verstärkt, hieß es. Messi und Barcelona gewannen dieses Jahr nur den spanischen Pokal. In der Primera División belegten die Katalanen lediglich den dritten Platz, in der Champions League scheiterten sie im Achtelfinale an Paris Saint-Germain.
Zur Zeit gehen der argentinische Rekordnationalspieler Messi und Aguero mit der Nationalelf bei der Copa América in Brasilien auf Torejagd. Die «Selección» qualifizierte sich bereits fürs Viertelfinale und spielt am Samstag gegen Ecuador.
Der neue Club-Chef Joan Laporta will Messi unbedingt halten. Laut Medien soll ein langfristiger Vertrag im Raum stehen. Laut «Marca» soll Messi für zwei weitere Jahre im Camp Nou verlängern, für 50 Millionen Euro brutto. Dann soll er weitere zehn Jahre als Club-Botschafter fungieren. Zudem könnte er dann seine Karriere, wenn er denn will, im Ausland ausklingen lassen.
Zum achten Mal Torschützenkönig
Obwohl Messi gegen seinen Willen bleiben musste, glänzte er in dieser Saison wieder und wurde mit 30 Treffern zum achten Mal Torschützenkönig in La Liga. Er hält alle wichtigen Rekorde des Vereins: Messi ist der Barça-Spieler mit den meisten Toren (672), den meisten Spielen (778), den meisten Titeln und den meisten Siegen in der 121-jährigen Geschichte des Clubs.
Insgesamt gewann Messi in 17 Spielzeiten mit Barcelona 35 Titel, darunter viermal die Champions League, zehnmal die Meisterschaft, siebenmal den Pokal und achtmal den spanischen Supercup.