Braucht Ersatz für Jadon Sancho: Dortmunds neuer Trainer Marco Rose. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alexandre Simoes/BVB/Borussia Dortmund/dpa)

Als Talent verpflichtet, als Star verkauft – mit dem Transfer von Jadon Sancho zu Manchester United setzt sich bei Borussia Dortmund eine Tradition fort.

Wie schon bei Robert Lewandowski (2014/Bayern München), Ousmane Dembélé (2017/FC Barcelona) oder Pierre-Emerick Aubameyang (2018/FC Arsenal) muss der Revierclub erneut einen wichtigen Offensivspieler ersetzen.

Kreative Lösung für Ersatz gesucht

Der mit Sancho erzielte zweithöchste Transfererlös der Clubhistorie in Höhe von 85 Millionen Euro hilft ein Stück weit über den sportlichen Verlust hinweg. «Wir haben uns natürlich damit beschäftigt, wie wir die Qualität ersetzen können. Wir werden keinen Jadon Sancho bekommen, aber wir werden versuchen, kreative Lösungen zu finden. Wir sehen darin auch die Chance, uns vielleicht auf bestimmten Positionen anders aufzustellen», kommentierte der neue Coach Marco Rose vielsagend.

Im Idealfall entdeckt die Borussia erneut einen Spieler, der die entstandene Lücke schnell schließen kann und über ähnliche Qualitäten verfügt, die Rose an Sancho schätzte: «Er ist ein Flügelspieler, der in Eins-Zu-Eins-Situationen sehr gut und trotzdem torgefährlich war.» Dem Vernehmen nach hat BVB gleich zwei Spieler aus Eindhoven ins Visier genommen. Demnach könnte der niederländische Angreifer Donyell Malen (22) ein Kandidat sein, der für rund 30 Millionen Euro zu haben wäre. Als Alternative kommt dessen drei Jahre jüngerer Vereinskollege und Sancho-Landsmann Noni Madueke in Frage.

Eine interne Lösung ist möglich

Nicht auszuschließen ist, dass der BVB auf eine interne Lösungen setzt. So könnten US-Teenager Giovanni Reyna (18) oder der bei der EM bisher starke Thorgan Hazard (28) in die Sancho-Rolle schlüpfen. In diesem Fall würde ein Teil des Transfererlöses wohl in einen anderen Mannschaftsteil reinvestiert werden. Rose deutete bei seiner Vorstellung am Donnerstag an, wo er den größten Handlungsbedarf sieht: «Wir haben letztes Jahr zu viele Gegentore bekommen. Das ist ein Thema, an dem wir arbeiten wollen.»

Ohnehin wird das Geld aus dem Sancho-Transfer auch für andere Bereiche benötigt. Es hilft, einen Verlust von 75 Millionen Euro auszugleichen, mit dem der Verein aufgrund der Corona-Pandemie rechnet. Zudem muss die Borussia dem Vernehmen nach 15 Prozent der Summe an Sanchos ehemaligen Verein Manchester City abführen, von dem er 2017 für 7,5 Millionen Euro nach Dortmund gewechselt war.

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