Wechselt von Eintracht Frankfurt zu RB Leipzig: Torjäger André Silva. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa)

RB Leipzig bringt seinen Angriff wieder auf Hochtouren und hat ein Jahr nach dem Weggang von Timo Werner wieder einen echten Torjäger.

André Silva soll nach den Fehlzündungen der in der Vorsaison verpflichteten Alexander Sörloth und Hee-chan Hwang die Sturmprobleme beim Vizemeister lösen. Der portugiesische Fußball-Nationalspieler unterschrieb beim sächsischen Bundesligisten einen Fünfjahresvertrag bis 30. Juni 2026, dies teilte RB mit.

«Auf allerhöchstem Niveau spielen»

Die Sachsen müssen für den 25-jährigen Silva Medienberichten zufolge eine feststehende Ablöse von 23 Millionen Euro überweisen. Allerdings sollen weitere Millionen an die Berater des Profis gehen. «Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung bei RB Leipzig. Der Club hat große Ambitionen und Ziele und ich möchte mithelfen, diese zu erreichen – vor allem natürlich mit möglichst vielen Toren. Ich will unbedingt auf allerhöchstem Niveau spielen und das bedeutet Champions League», sagte Silva in der RB-Mitteilung. I

Der Angreifer von Eintracht Frankfurt kommt mit der Empfehlung von 28 Bundesliga-Toren in der vergangenen Saison, womit er zweitbester Liga-Torjäger hinter Rekordschütze und Weltfußballer Robert Lewandowski (41) vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München war. So viele Bundesliga-Treffer erzielte auch Timo Werner in seiner letzten Spielzeit für RB 2019/2020.

«Leider war der Wechsel in dieser Transferperiode nicht zu vermeiden, da der Spieler eine entsprechende Option im Vertrag gezogen hat», sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche in einer Frankfurter Mitteilung.

Stürmer-Überangebot bei RB Leipzig

Für die Leipziger herrscht nach dem zweiten Sturmzugang in diesem Sommer nach dem 19-jährigen Brian Brobbey vom niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam fast ein Überangebot. Auch der bei der EM stark aufspielende Däne Yussuf Poulsen, immerhin RB-Rekordspieler, verlängerte im vergangenen Herbst seinen Kontrakt vorzeitig bis 2024.

Daher steht auch eine Ausleihe vom 20-Millionen-Mann Sörloth, der zwar bei Trabzonspor 24 Tore in 34 Spielen in der türkischen Süper Lig erzielt hatte, aber im Leipziger Trikot in der Vorsaison blass blieb, im Raum. Ex-Trainer Julian Nagelsmann hatte den Stürmer aus Norwegen nach extrem langer Eingewöhnungszeit im März mit einer Flasche Ketchup verglichen, wo erst nur ganz wenig komme. «Und auf einmal hat man den ganzen Ketchup auf dem Teller», sagte Nagelsmann nach Sörloths Initialzündung beim 2:0 im Pokal-Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg. Im Pokalfinale gegen Borussia Dortmund (1:4) brachte er den Stürmer wie auch Hwang in der Startelf und wurde bitter enttäuscht.

Der Südkoreaner Hwang war schon auf der Weiterreise, ließ sich von Nagelsmann-Nachfolger Jesse Marsch jedoch zum Bleiben überzeugen. Beide kennen und schätzen sich bereits aus gemeinsamen Salzburger Zeiten.

Neuer Schwung mit Silva

Silva soll nun neuen Schwung bringen und endlich den Weggang von Werner, der zum FC Chelsea wechselte und dort Champions-League-Sieger wurde, kompensieren. Aufgrund der guten Einnahmenseite dank der Transfers von Nagelsmann und Dayot Upamecano (beide FC Bayern), Ibrahima Konaté (FC Liverpool), Jean-Kevin Augustin (Leeds United/FC Nantes) und Hannes Wolf (Mönchengladbach) von rund 140 Millionen Euro ist die Verpflichtung Silvas fast ein Schnäppchen. Damit hat die beste Abwehr der Liga nun auch goldene Perspektiven im Angriff, der mit 60 Toren in der abgelaufenen Saison immerhin 39 Treffer weniger als der FC Bayern erzielte.

«Wir bekommen einen Spieler mit einer herausragenden sportlichen Qualität – und das in einem finanziell sehr lukrativen Rahmen, bei dem die Ablöse deutlich unter seinem aktuellen Marktwert liegt», sagte Florian Scholz, Kaufmännischer Leiter Sport, bei Leipzig.

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