Brasiliens Lucas Paqueta (l) feiert mit Teamkollege Neymar nach dem Führungstreffer seiner Mannschaft. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silvia Izquierdo/AP/dpa)

Erst tanzte Neymar seine Gegner auf dem Feld aus, dann legte er in der Kabine mit seinen Teamkollegen nach: 

Dank des erneut überragenden Superstars hat Brasilien die Weichen für ein mögliches Traumfinale gegen Argentinien gestellt und Peru im Halbfinale der Copa América besiegt.

Die Seleção gewann die Partie im «Estádio Nilton Santos» in Rio de Janeiro mit 1:0 (1:0). Den Treffer erzielte der ehemalige Flamengo-Spieler Lucas Paquetá von Olympique Lyon in der 34. Minute, nachdem Neymar Samba mit der peruanischen Abwehr getanzt hatte.

Für den Matchwinner, mit dem er bereits im Viertelfinale gegen Chile harmonierte, hatte Neymar nur Lob übrig – und ließ keinen Zweifel daran, dass er sich im Finale den Klassiker wünscht: «Ich möchte Argentinien, ich drücke die Daumen für Argentinien, ich habe Freunde dort. Im Finale wird der Sieger dann Brasilien sein», sagte er beim Verlassen des Spielfelds und lachte.

Den Einzug ins Finale feierte Neymar mit Richarlison und anderen Spielern in der Kabine anschließend ausgelassen zu Sambamusik, wie in einem Video auf seinem Instagram-Account zu sehen war. Selbst Nationaltrainer Tite hatte ein reco-reco genanntes Rhythmusinstrument in der Hand.

Der Sieg gegen Peru hätte auch noch höher ausfallen können. Brasilien dominierte vor allem in der ersten Halbzeit, in der zweiten Hälfte ließ die Seleção etwas nach. Der peruanische Torhüter Pedro Gallese rettete mehrmals, etwa gegen Neymar und Richarlison (18.). Die Peruaner hatten bei der Neuauflage des Endspiels von 2019, das die Seleção mit 3:1 für sich entschieden hatte, zunächst wenige Torchancen. Sie kamen aber stärker aus der Kabine und kurz vor Spielschluss glich Alexander Callens fast zum 1:1 aus.

Im zweiten Halbfinale der Südamerikameisterschaft trifft Argentiniens bei dem Turnier bisher ebenfalls ungeschlagene Auswahl um Superstar Lionel Messi am Dienstag (Ortszeit) auf Kolumbien. Das Endspiel ist für den 10. Juli im legendären Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro angesetzt.

«Heute waren wir hinten solide, jeder hat geholfen, das ist der Geist, um Titel zu gewinnen», sagte Casemiro – einer derjenigen, der die Entscheidung, die Copa América nach dem Aus der ursprünglich vorgesehenen Gastgeber Argentinien und Kolumbien kurzfristig nach Brasilien zu verlegen, wegen der Corona-Pandemie kritisiert hatte. Sogar eine Debatte um die Teilnahme der brasilianischen Nationalmannschaft an der Copa gab es. «Jetzt ist alles eine Sache der Mentalität und des Herzen. Ein Finale spielt man nicht, ein Finale gewinnt man», sagte der brasilianische Mittelfeldspieler.

Brasilien will den Titel im eigenen Land verteidigen, verfügt mit Neymar über einen immer gefährlichen Torjäger und führt derzeit mit sechs Siegen aus sechs Spielen auch in der Qualifikationsgruppe für die WM 2022.

Der aufgrund seines ausgelaufenen Vertrages beim FC Barcelona derzeit vereinslose Messi führte Argentinien ins Halbfinale und will mit der Nationalmannschaft endlich seinen ersten internationalen Titel holen. Argentiniens Rekordtorschütze jagt bei der Copa América auch Pelé als Spitzenreiter in der Statistik. Die argentinische Auswahl gewann 1993 zum bislang letzten Mal die Copa América.

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