Aufbruchstimmung blieb bei der Mitgliederversammlung von Schalke 04 aus. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Guido Kirchner/dpa)

Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 hat seine Gremien geordnet, um die angespannte finanzielle und neue sportliche Situation in der 2. Liga in Angriff zu nehmen, doch Aufbruchstimmung blieb aus.

Der mit 217 Millionen Verbindlichkeiten belastete Revierclub hat beim zweiten Teil der Mitgliederversammlung vor nur 3750 anwesenden Mitgliedern in der Arena einen großen Teil der Kandidaten wichtiger Gremien gewählt.

Dabei erhielten Moritz Dörnemann (3044 Stimmen), Sven Kirstein (3003) und Axel Hefer (2439) die besten Ergebnisse. Der nach dem Rücktritt von Jens Buchta neu zu wählende Vorsitzende des Aufsichtsrats wird erst nach der konstituierenden Sitzung des Gremiums gekürt. Gute Chancen auf den Vorsitz soll der 44 Jahre alte Hefer haben.

Die zweigeteilte Mitgliederversammlung war nötig geworden, weil bei der digitalen Veranstaltung am 13. Juni mit etwa 7500 eingeloggten Mitgliedern die Technik streikte und die Versammlung am Ende ohne Wahlen abgebrochen werden musste. Immerhin hatten die Mitglieder noch die Gelegenheit zur Aussprache. Der zweite Versuch, die anstehen Wahlen zum Aufsichtsrat, Ehrenrat und Wahlausschuss durchzuführen, fand am Samstag als Präsenzveranstaltung unter strengen Hygienevorschriften und strenger Sitzplatzzuweisung statt. Wegen der langen Stimmenauszählung dauerte die Versammlung fast fünf Stunden.

Minutenlange Ovationen für Stevens

Vertreter der sogenannten Rangnick-Gruppe, die im März versucht hatte, den ehemaligen Schalker Coach Ralf Rangnick als Sportvorstand zu gewinnen, wurden für die Wahl zum Aufsichtsrat ebenso wenig zugelassen wie der langjährige Schalker Finanzvorstand Peter Peters, der für einen Platz in dem Gremium kandidiert hatte. Auch ihn hatte der Wahlausschuss frühzeitig abgelehnt.

Mit minutenlangen Ovationen verabschiedet wurde der ehemalige Erfolgstrainer Huub Stevens, der den Club zu zwei DFB-Pokalsiegen und dem Gewinn des UEFA-Cups geführt hatte und seit drei Jahren im Aufsichtsrat saß. Der 67-Jährige hatte seinen Rücktritt bereits im Februar bekanntgegeben. «Dein Name wird auf ewig mit unserem Verein verbunden sein», sagte der scheidende Aufsichtsratchef Buchta dem sichtlich ergriffenen Niederländer.

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