Wenn Lionel Messi das Wort ergreift, hat er in den meisten Fällen wirklich etwas zu sagen. Heute um 12.00 Uhr blickt die Fußballwelt daher nach Barcelona.
Nach dem völlig überraschenden Scheitern der Vertragsverhandlungen in letzter Minute am Donnerstagabend wurde es mehr als turbulent um Messi, er selbst zog sich zurück. Kein Wort aus seinem Haus in Castelldefels. Nur Spekulationen bis hin zum für manche schon so gut wie feststehenden Engagement bei Paris Saint-Germain und den ersten Befürchtungen, welche Mannschaft den internationalen Fußball dann dominieren könnte.
Aber was hat Messi nun zu sagen? Vielleicht will er ja nur die Komplimente zurückgeben, die ehemalige Mitspieler ihm machten oder auch Trainer Ronald Koeman. «Es ist immer noch schwer zu begreifen, dass du nicht mehr für den FC Barcelona spielen wirst», hatte der Niederländer in Sozialen Netzwerken geschrieben. «Ich werde nie vergessen, was du in diesem einen Jahr mit mir geteilt hast», meinte Spaniens neuer Jungstar, der 18 Jahre alte Pedri, den Messi von Beginn an schätzte. Ein Ritterschlag für jeden, der in der Ära des mittlerweile 34-Jährigen beim FC Barcelona spielte. Komplimente nach 21 Jahren wären sicherlich schön, aber kein Grund für eine eigene Pressekonferenz.
Was kann Messi also zu erzählen haben? Klar dürfte sein, dass er das Scheitern eines neuen Vertrages aus seiner Sicht erklären muss. Stimmt die Version der Vereinsverantwortlichen, dass sich beide Seiten eigentlich einig waren, einzig die Regularien der Liga dem hoch verschuldeten Club keinen Handlungsspielraum gaben? Höchstverdiener Messi wird sich fragen lassen müssen, auf wie viel seine üppigen Gehalts er hätte verzichten wollen. Ob er das verrät – von der Hälfte war in Medien die Rede -, es wird sich zeigen.
Über allem steht aber die Masterfrage. Was macht Messi nun? In Spanien und Frankreich zeigen sich die Berichterstatter schon überzeugt, dass seine neue Heimat Paris sein wird. PSG, die Mannschaft, die mit dem sechsmaligen Weltfußballer so etwas würde wie eine Neuauflage der einstigen Galaktischen von Real Madrid, nur noch mit ein paar Sternchen.
Ein paar Namen: Neymar, Kylian Mbappé (falls PSG den französischen Weltmeister halten kann, der angeblich von Real umworben wird), Italiens Europameister-Torwart Gianluigi Donnarumma, Auswahlkollege Marco Verratti, Ex-Real-Ikone Sergio Ramos, dazu eine vorzügliche argentinische Fraktion mit Angel di Maria, Leandro Paredes, Mauro Icardi – und Trainer Mauricio Pochettino. Und bald auch mit Messi? Er wird es wissen. Was er dazu sagen wird, erfährt die Fußballwelt vermutlich an diesem Sonntag um 12.00 Uhr.