Stellt klar, dass es keine Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Den Filou Franck Ribéry verbindet Oliver Kahn immer noch mit einer Wasserdusche. Ein «ganz besonderes Erlebnis» habe er mit ihm gehabt, erinnerte der Vorstandschef des FC Bayern München an einen Streich des französischen Spaßvogels im Sommer 2008.

Damals kippte Ribéry vom Dach der Münchner Geschäftsstelle einen Eimer Wasser auf den früheren Torwart-Titan. Kahn wurde nassgemacht, Ribéry festigte seinen Ruf als Fußball-Schelm.

Ganz sicher für Unterhaltung sorgten nun Spekulationen, dass der frühere Nationalspieler zwei Jahre nach dem Abschied von seinem Herzensverein wieder zurückkehren könnte – quasi als Nothilfe auf der offensiven Außenbahn hinter Leroy Sané, Kingsley Coman, Serge Gnabry und dem auch im Mittelfeld einsatzfähigen Jamal Musiala.

Matthäus brachte Ribéry ins Spiel

«Sollten die Bayern keinen Flügelspieler finden, den sie verpflichten wollen und können, würde ich übrigens auf jeden Fall über einen Einjahres-Vertrag für Franck Ribéry nachdenken», meinte der frühere Bayern-Star und aktuelle TV-Experte Lothar Matthäus in den Sozialen Medien. Ribéry fand die Fürsprache toll. «Merci mein Freund. Ich bin bereit!», verkündete der 38-Jährige, der nach zwei Jahren beim AC Florenz keinen neuen Vertrag mehr bekommen hatte.

Die Fantasie hatte wohl ein Auftritt Ribérys in der Vorwoche beflügelt, als er bei einem Legendenspiel der Münchner zusammen mit früheren Bayern-Stars oder auch Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev auflief. Dann durfte sich der Fanliebling auch noch bei seinem früheren Verein fit halten. Die französische Sporttageszeitung «L’Équipe» schrieb dann, dass sich Entscheidungsträger beim deutschen Rekordmeister angeblich eine Rückkehr vorstellen könnten.

Kahn dementiert

Kahn war auf jeden Fall nicht darunter. «Ich habe viel Spaß mit Franck gehabt, und wir haben auch sehr, sehr nette Gespräche gehabt, ich habe ihn sogar abends mal im Restaurant getroffen», sagte Kahn sehr höflich bei einem Sponsorentermin mit der Einhell Germany AG in der Allianz Arena. «Wir denken aber nicht über eine Verpflichtung von Franck Ribéry nach.»

Ein 13. Profijahr an der Isar des Gefühlsfußballers, der zusammen mit Arjen Robben als «Robbery» eine Ära geprägt hatte, wird es also nicht geben. Dafür steht noch das Abschiedsspiel des Duos in München aus.

Kahn entgegnete zudem Gerüchten über Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer (27) von Verfolger RB Leipzig äußerst gelassen. «Beim FC Bayern werden immer sehr, sehr viele Namen und auch potenzielle Neuzugänge gehandelt. Ich möchte das alles hier und heute nicht kommentieren», sagte Kahn.

Kimmich soll verlängern

Viel konkreter dürfte sich indes die Vertragsfrage bei Nationalspieler Joshua Kimmich darstellen. Dem TV-Sender Sky zufolge könnte spätestens am Mittwoch der neue Kontrakt verkündet werden. Kimmich ist der Chef im defensiven Mittelfeld der Bayern und die Schlüsselpersonalie der Zukunft.

Der «Bild» zufolge soll der 26-Jährige seinen Vertrag vorzeitig um drei Jahre bis zum Sommer 2026 verlängern – zu doppelten Bezügen, die ihn in die Gehaltsklasse der Führungskräfte Manuel Neuer und Thomas Müller katapultieren. «Da werden wir dann Auskunft geben, wenn es soweit ist und nicht vorher», stellte Kahn klar.

Bundesligastart im Fokus

Neben den Personalien rückt der Bundesligastart der Münchner am Freitag (20.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach immer mehr in den Fokus. Kahn erwartet «ein ganz, ganz schweres Spiel». Das hat auch mit der Vorbereitung zu tun, in der ohne etliche fehlende EM-Teilnehmer keines der vier Testspiele gewonnen wurde. «Die ersten Spiele, um in eine Saison reinzukommen, sind immer eine Herausforderung.»

Der nächste Meisterstreich ist das nationale Ziel. «Die Jagd ist eröffnet. Wir wissen schon, dass die anderen kein großes Interesse daran haben, dass der FC Bayern zum zehnten Mal in Folge Meister wird», sagte Kahn. «Die werden alles versuchen, um uns von da oben wegzubringen, aber das ist auch die Herausforderung, sich immer wieder diesem Anspruch zu stellen.»

Kahn aber weiß als achtmaliger Meister so gut wie kaum ein anderer: «Wenn wir alles aus uns, aus der Mannschaft herausholen, was sie für ein Potenzial hat, dann werden wir auch in dieser Saison wieder Meister werden.»

Von Martin Moravec, dpa
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