Der Leverkusener Jonathan Tah (M.) wurde in Berlin-Köpenick ausgepfiffen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Gora/dpa)

Der Slogan des 1. FC Union Berlin beginnt mit den Worten «Und niemals vergessen, …». Dieses Motto dokumentierten viele der 11.006 Zuschauer beim Bundesliga-Auftakt der Eisernen gegen Bayer Leverkusen (1:1) auf ihre Weise.

Der Zoff mit der Werkself im hitzigen Januar-Spiel ist in Köpenick in den Köpfen noch präsent. Jonathan Tah und Nadiem Amiri bekamen das nun lautstark zu spüren. Gnadenlos wurde besonders Tah bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Üble Nachrede war der Vorwurf.

Der Grund für das akustische Nachtreten: Tah hatte den damaligen Union-Verteidiger Florian Hübner der rassistischen Beleidigung gegen Amiri beschuldigt. Alle Akteure gaben zu, dass es verbal heftig war. Aber Rassismus? Diesen Vorwurf wiesen Union und Hübner immer zurück. Das DFB-Sportgericht wurde bemüht. Zwei Spiele Sperre für Hübner, aber kein Beweis für Rassismus, so das Urteil damals.

Tah nahm die Pfiffe mit einem Lächeln zur Kenntnis. Er kannte den Grund und tat doch ahnungslos. Wenn es um den Januar-Vorfall ginge, «dann fühle ich mich bestätigt», rechtfertigte er im ZDF sein Handeln. Union-Kapitän Christopher Trimmel fand die Geräuschkulisse nicht schlimm. Auch er sei schon mal ausgepfiffen worden. Amiri ging nach seiner Auswechslung erhobenen Hauptes an den Union-Fans vorbei.

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