Paulis Spieler bejubeln den Treffer zum 2:0 gegen den KSC nach Elfmeter durch Guido Burgstaller. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uli Deck/dpa)

Die Überraschungsteams Jahn Regensburg und FC St. Pauli haben ihren Höhenflug am 8. Spieltag der zweiten Bundesliga fortgesetzt.

Das 3:1 (2:0) gegen den Karlsruher SC bescherte den Kiez-Kickern nicht nur den ersten Auswärtssieg seit fast sechs Monaten, sie setzten sich auch als erster Verfolger von Spitzenreiter Regensburg oben in der Tabelle fest. Trainer Timo Schultz mochte seiner Mannschaft das Träumen vom Aufstieg nicht verbieten: «Ich habe keine eingebaute Euphoriebremse. Und ich habe auch kein Patent darauf, dass man das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen darf – wenn wir jede Woche dafür arbeiten.»

KSC-Torhüter Marius Gersbeck (13.) per Eigentor, Guido Burgstaller mit einem Foulelfmeter (45.) und Daniel-Kofi Kyereh (59.) trafen für St. Pauli. Fabian Schleusener sorgte für das einzige Tor der Gastgeber, die sich aus dem Spitzentrio wieder verabschiedeten. «Mir hat die Art und Weise gefallen, wie wir gespielt haben, wie die Tore gefallen sind, ist zweitrangig», sagte Schultz.

Mit 16 Toren gehört St. Pauli zu den offensiv besten Teams der 2. Liga. Noch treffsicherer sind nur Paderborn (17) und Regensburg (18), das sich mit einem 3:2 (2:0) gegen Erzgebirge Aue bereits am Freitag die Tabellenführung zurückeroberte. Die Paderborner hingegen, die vor dem Spieltag punktgleich mit Regensburg an der Spitze lagen, fielen nach der 1:2 (1:0)-Heimniederlage gegen Holstein Kiel auf Rang vier zurück. Das Team von Trainer Lukas Kwasniok, das nach einer Gelb-Roten Karte gegen Jamilu Collins (28.) in Unterzahl spielte, ging durch Sven Michel (42.) in Führung. Ein Eigentor von Jannis Heuer (51.) und ein Treffer von Joshua Mees (78.) ließ allerdings die Kieler jubeln.

Mit dem ersten Auswärtssieg der Saison haben die Kieler nach dem Rücktritt von Trainer Ole Werner einen Neuanfang geschafft. «Die Jungs sind ein Stück weit erleichtert, aber das kann nur der Anfang gewesen sein», mahnte Interimscoach Dirk Bremser. Ebenfalls am Freitag schob sich der 1. FC Heidenheim (15 Punkte) mit einem 2:1 (1:0) gegen Darmstadt 98 auf Rang drei vor.

Der FC Schalke 04 feierte bei Hansa Rostock einmal mehr Torjäger Simon Terodde. Der 33-Jährige leitete mit seinen Saisontreffern neun und zehn (42./49.) den vierten Sieg für sein Team ein und erzielte dabei seine Zweitligatreffer 151 und 152. Nur der Innenpfosten des Hansa-Tores verhinderte in der 57. Minute einen Dreierpack des Stürmers und die Einstellung des Zweitliga-Torrekordes von Dieter Schatzschneider (153 Tore). Durch den dritten Auswärtserfolg kletterten die Gelsenkirchener vorerst auf Rang sechs, Aufsteiger Rostock liegt auf Platz 15.

Düster sieht es hingegen für den FC Ingolstadt aus, der beim 1:2 (0:0) gegen Fortuna Düsseldorf seine sechste Pleite kassierte und nun Vorletzter ist. André Hoffmann (57.) und Matthias Zimmermann (74.) trafen für die Fortuna, bei der Torwart Florian Kastenmeier für ein Handspiel mit einer Roten Karten vom Platz gestellt wurde (84.). Vertreter Raphael Wolf kassierte das Ingolstädter Tor per Foulelfmeter durch Fatih Kaya (90.+3). Nachdem Vorstandschef Peter Jackwerth Zweifel am neuen Kurs der FCI-Mannschaft geäußert hatte, steht Trainer Roberto Pätzold nach der dritten Niederlage in Folge gehörig unter Druck.

Von Steffi Sandmeier, dpa
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