Leipzigs Christopher Nkunku (l) und Fürths Sebastian Griesbeck im Kopfballduell. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

RB Leipzig hat nach der schlechtesten ersten Halbzeit unter Trainer Jesse Marsch das Bundesliga-Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth noch gedreht und mit 4:1 (0:1) noch einen sicheren Sieg eingefahren.

Branimir Hrgota hatte die Gäste mit einem umstrittenen Elfmeter nach 45 Minuten verdient in Führung gebracht. Der gerade eingewechselte Yussuf Poulsen besorgte in der 46. Minute den Ausgleich. Emil Forsberg, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feierte, verwandelte nach 53 Minuten einen an Poulsen verwirkten Foulelfmeter. Schließlich trafen die ebenfalls gerade zuvor aufs Feld gekommenen Dominik Szoboszlai (65.) und Hugo Nova (88.) vor 24 758 Zuschauern in der damit ausverkauften Red Bull-Arena. Fürth wartet weiter auf den ersten Saisonsieg.

Marsch hatte dem in jüngster Zeit mit öffentlicher Kritik wegen seiner wenigen Einsatzzeiten aufgefallenen Benjamin Henrichs von Beginn an auf den Rasen geschickt. Im Vergleich zum 2:3 in der Champions League in Paris waren auch Josko Gvardiol, Forsberg und André Silva neu in der Startelf.

Doch vom richtigen Weg, den Marsch in Paris erkannt hatte, waren die Gastgeber sehr schnell abgekommen. In der ersten Halbzeit lief nichts zusammen. Fürths Trainer Stefan Leitl hatte seine Mannschaft bestens eingestellt. Mit einem Pressing bereits in der gegnerischen Hälfte beeindruckten die Gäste RB, das kaum eine Torannäherung verzeichnen konnten. Im Leipziger Spiel fehlte es an Bewegung, das Passspiel war ungenau, ein geregelter Spielaufbau fand nahezu nicht statt.

Fürth dagegen agierte wie eine Heimmannschaft. Aus den Fehlern der Sachsen machte die Spielvereinigung sehr viel und erarbeitete sich einige Chancen. Jeremy Dudziak (6.) mit einer großen  Kopfballmöglichkeit, Jamie Leweling (13.) mit einem Distanzschuss, Hrgota mit einem langen Bein (16.) und Cedric Itten (42.) allein vor Peter Gulacsi hatten beste Einschussmöglichkeiten. Auch wenn der Strafstoß in seiner Entstehung fragwürdig war – Nordi Mukiele fiel nach einer Kopfballabwehr aus der Luft auf den unter ihm stehenden Leweling – so war die Halbzeitführung der Franken überaus verdient.

Marsch reagierte zur Pause, brachte mit Mohamed Simakan und Yussuf Poulsen für Henrichs und Kevin Kampl zwei neue Kräfte und wollte damit das Offensivspiel ankurbeln. Und hatte Erfolg mit der Maßnahme. Einen Pass von Silva in den Rücken der Fürther Abwehr verwandelte Poulsen am Elfmeterpunkt stehend. Und Poulsen machte weiter Druck. Maximilian Bauer konnte den Dänen nach 51 Minuten nur zu Boden ziehen, den Strafstoß verwandelte Forsberg zu seinem 51. RB-Treffer. Sein erstes Tor im Leipziger Dress hatte der Schwede im August 2015 auch gegen Fürth markiert.

Im gleichen Atemzug, wie RB aufdrehte, verließen Fürth die Kräfte und Ideen. Zwar mühte sich der Aufsteiger, auch nach vorn Akzente zu setzen, doch die Präzision blieb auf der Strecke. Auch weil Marsch mit seinen Wechseln weiter Erfolg hatte. Der für Forsberg nur wenige Sekunden vorher eingewechselte Szoboszlai brachte RB nach einer Traumkombination endgültig auf die Siegerstraße und bereitete mit einem feinen Pass auf Nova den Endstand her.

Von Gerald Fritsche, dpa
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