Hat nach eigenen Worten sogar schon die Booster-Impfung erhalten: Kölns Trainer Steffen Baumgart. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Mit einem flammenden Appell hat sich Kölns Cheftrainer Steffen Baumgart gegen Impfforderungen für Profifußballer gestellt.

«Das Thema mit den Fußballern ist immer das Lieblingsthema für alle, das interessiert dann am Ende mehr als die Politik selbst. Ich glaube, dass wir ganz andere Baustellen haben», sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten. «Wir haben in der Bundesliga eine Impfquote von 90 Prozent, wenn wir das in der Gesellschaft hätten, dann wären wir durch. Es liegt doch nicht an den Fußballern», befand Baumgart. «Und wenn wir einzelne Spieler nehmen, die Probleme damit haben, ist das immer noch ein geringer Teil.»

Baumgart: «Wir haben genug Baustellen»

Der 49-Jährige, der nach eigenen Worten sogar schon die Booster-Impfung erhalten hat, kann die Forderungen an die Sportler nicht nachvollziehen. «Wir sind genauso Mitglieder dieser Gesellschaft wie alle anderen auch, wir haben keinen besonderen Status, weder positiv noch negativ», sagte Baumgart. Und in den Sportvereinen seien zum größten Teil alle beim Impfen dabei. «Und die anderen müssen wir weiter überzeugen, aber nicht, indem wir Forderungen stellen.»

«Im Sommer haben wir darüber gesprochen, dass der Herbst eine schwierige Situation werden könnte. Jetzt reden wir darüber, dass die Politik zu spät reagiert hat. Da ist die Frage, ob man vorher nicht im eigenen Stall aufräumen sollte, und nicht darüber nachdenken, was die Fußballer alles machen könnten», sagte der Kölner Trainer. «Wir leben jetzt mit der Krankheit seit zwei Jahren, da stelle ich mir die Frage, wo sind die Intensivbetten, wo sind die Pflegekräfte? Wir haben genug Baustellen, wo wir ansetzen können, aber es sind nicht die Fußballer», betonte Baumgart.

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