Lea Schüller (M.) jubelt nach ihrem Tor zum 2:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Mit strahlenden Gesichtern haben die deutschen Fußballerinnen den bisher höchsten Sieg in dieser WM-Qualifikation gefeiert. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg düpierte in Braunschweig die überforderte Auswahl der Türkei mit 8:0 (3:0).

Es war der fünfte Sieg im fünften Spiel für die Olympiasiegerinnen von 2016 auf dem Weg Richtung Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland. «In vielen, vielen Bereichen war es heute gut», lobte Voss-Tecklenburg ihre spielfreudige und torhungrige Mannschaft.

Vor 2583 Zuschauern erzielten Lea Schüller (7., 11. und 67. Minute), Jule Brand (62.), Laura Freigang (74.), Sjoeke Nüsken (80.) und Klara Bühl (88.) die Tore für die Gastgeberinnen. Das 1:0 nach nicht einmal einer Minute wurde als Eigentor von Kezban Tag und nicht zugunsten von Schüller gewertet. Sonst wäre der Stürmerin vom FC Bayern gleich zu Beginn ein Hattrick gelungen. Es war der höchste Sieg in dieser WM-Qualifikation nach den 7:0-Erfolgen gegen Bulgarien und Israel.

Schöne Tore

«Man hat einfach gesehen, dass wir alle Bock haben auf dem Platz und jeder den Ball haben will», sagte Nüsken im ZDF-Interview. «Die Tore waren alle schön herausgespielt, daran müssen wir gegen Portugal anknüpfen.»

Die deutsche Mannschaft führt die Gruppe H mit nun 15 Punkten vor Portugal (13) an und schraubte ihr Torverhältnis auf 28:1. Am Dienstag (19.00 Uhr/ZDF-Livestream) kommt es in Faro zum Duell der beiden härtesten Rivalen. Nur die Gruppenersten qualifizieren sich direkt für das Endturnier 2023. Die Zweiten spielen in Playoffs um zwei weitere Plätze.

Die Türkei als Nummer 69 der FIFA-Weltrangliste war allerdings kein ebenbürtiger Gegner für die DFB-Auswahl. Dennoch betonte Voss-Tecklenburg: «Dass wir Potenzial haben, dass wir Qualität haben, das sieht man.» Ihre Mannschaft hat bei der EM im Juli 2022 in England ihr erstes internationales Turnier seit dem bitteren WM-Viertelfinal-Aus 2019.

DFB-Team angriffsfreudig

Ohne die erkrankte Spielmacherin Dzsenifer Marozsan vom US-Club OL Reign trug die vielseitig einsetzbare Frankfurterin Nüsken die Nummer 10. Zusammen mit Paris-Profi Sara Däbritz und der Münchnerin Lina Magull kurbelte sie das angriffsfreudige Spiel ihres Teams an. Die Gastgeberinnen ließen allerdings zahlreiche Chancen liegen.

Erstmals in der Startelf standen nach längerer Verletzungspause Klara Bühl und Lena Oberdorf. In der zweiten Halbzeit gab auch die erfahrene Abwehrchefin Marina Hegering (alle FC Bayern) ihr Comeback. Die eingewechselte Melanie Leupolz vom FC Chelsea übernahm die Kapitänsbinde und Spielmacherrolle nach der Pause.

Bühl traf zunächst die Latte (57.), ehe Schüller beim 4:0 durch Hoffenheims Brand als Vorbereiterin glänzte. Beim nächsten Tor legte Wirbelwind Brand für Schüller auf. Joker Freigang von Eintracht Frankfurt gelang dann ihr neuntes Tor im zehnten Länderspiel.

Von Ulrike John, dpa
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