Frenetischer Derby-Jubel auf ausverkauften Rängen: Im vielleicht letzten Bundesliga-Spiel für Monate vor Fans hat der 1. FC Köln einen seiner seltenen Derby-Erfolge gegen Borussia Mönchengladbach gefeiert.
Durch das 4:1 (0:0) zogen die Kölner mit dem rheinischen Rivalen und Angstgegner gleich, beide stehen mit 18 Punkten nach 13 Spielen im Tabellen-Mittelfeld.
Der Österreicher Dejan Ljubicic (55.) mit seinem ersten Tor in der deutschen Bundesliga, Joker Mark Uth (77.), Ondrej Duda (78.) und der ebenfalls eingewechselte Sebastian Andersson (90.+3) schossen den höchsten Kölner Derby-Sieg seit 1996 (4:0) heraus. Jonas Hofmann (74.) hatte mit dem Ausgleich eine turbulente Schluss-Viertelstunde eingeleitet. Das Kölner Gesundheitsamt hatte die durchaus umstrittene Kulisse von 50.000 Fans zugelassen, sie mussten aber nach einer kurzfristigen Anordnung Masken am Platz tragen.
Bei Köln war Anthony Modeste nach seiner Beckenprellung rechtzeitig fit geworden. Im Tor kam Marvin Schwäbe als Ersatz des verletzten Timo Horn zum ersten Bundesliga-Einsatz. Baumgart hatte ihm eine echte Chance versprochen und im Vorfeld erklärt, dass Horn nach der Genesung nicht automatisch wieder die Nummer eins sei.
Die Zuschauer gingen leidenschaftlich mit. Neben der Emotion des Derbys dürften viele geahnt haben, dass sie möglicherweise zum letzten Mal für eine ganze Weile ins Stadion durften. Beide Teams lieferten zwar von Beginn an ein intensives Spiel, das aber auch hektisch und deshalb ein Stück weit zerfahren war.
Die erste wirklich gute Chance gab es erst in der 29. Minute, als Duda den Ball aus 18 Metern in die rechte Ecke schlenzte und Yann Sommer hielt. Noch näher kam der FC der Führung sechs Minuten später, als Sommer einen Kopfball von Modeste aus vier Metern zentraler Position reaktionsschnell auf die Latte lenkte. Die Gäste hatten in der 41. Minute ihre erste Großchance, doch auch Schwäbe hielt gut beim Schuss von Patrick Herrmann.
Auch nach der Pause war Köln zunächst die aktivere Mannschaft und durfte dann auch jubeln, als Ljubicic eine Ablage von Benno Schmitz aus 14 Metern unhaltbar in den rechten oberen Winkel schoss. Nun wurde das Spiel noch hektischer, aber es gab endlich auch Chancen auf beiden Seiten – und zwar fast im Minutentakt. Dann belohnte Hofmann das verstärkte Engagement der Gladbacher doch noch.
Doch drei Minuten später hatte Florian Neuhaus einen kompletten Blackout. Der Nationalspieler, der trotz seiner starken Leistung in der Vorwoche wieder für mehr als eine Stunde auf die Bank musste, spielte Uth den Ball ohne Not in die Füße, der nutzte die Chance sieben Minuten nach seiner Einwechslung eiskalt. Nur wenige Sekunden später traf Duda nach einer unglücklichen Abwehr-Aktion von Nico Elvedi zur Entscheidung.