Steht mit seinem Team derzeit auf Platz fünf der Tabelle: Freiburgs Trainer Christian Streich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Nur ein Sieg, dafür aber vier Niederlagen aus den letzten sechs Spielen – die jüngste Bilanz des SC Freiburg klingt alles andere als berauschend. Und dennoch stehen die Breisgauer nach ihrem fulminanten Saisonstart in der Fußball-Bundesliga als Tabellenfünfter weiter blendend da.

Zum Jahresabschluss könnte das Team von Trainer Christian Streich nun noch mal eine historische Wegmarke aufstellen und erstmals in der Vereinsgeschichte auf einem Champions-League-Platz in die Winterpause gehen.

Voraussetzung dafür ist ein Sieg gegen Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr). Die Rheinländer haben als Tabellendritter zurzeit zwei Punkte Vorsprung auf Freiburg. Bei einem Sieg würden die Gastgeber auf jeden Fall an Bayer vorbeiziehen und damit auf einen Tabellenrang springen, der am Saisonende für die Teilnahme an der Fußball-Königsklasse berechtigt. «Wenn du das Spiel gewinnen kannst, würdest du sehr, sehr gut dastehen», bemerkte auch SC-Trainer Streich – diese Konstellation sei Motivation genug für sein vor dem Spieltag auf Rang fünf stehendes Team.

Spannende Partie gegen Bayer

Schaut man sich die Formkurven beider Mannschaften an, kündigt sich ein offenes Spiel an. Bayer blickt auf zwei Pleiten und ein Remis aus den jüngsten drei Pflichtspielen zurück, Freiburg feierte sogar nur einen Dreier aus den letzten sechs Partien. Dieser eine Erfolg – ein 6:0 bei Borussia Mönchengladbach – sorgte allerdings für besonders viele Schlagzeilen. Und auch sonst sei seine Mannschaft in der gesamten Hinrunde fast nie unterlegen gewesen, habe sich stets zahlreiche Chancen herausgespielt, urteilte Streich. Der 56-Jährige versicherte: «Uns fehlt es nicht an Selbstvertrauen.»

Gewinnt Freiburg, stünde der Club bei dann 29 Punkten und dürfte sich über die zweitbeste Bundesliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte freuen. In der Saison 1994/95 hatte der Sportclub – gerechnet auf Basis der Drei-Punkte-Regel – mit 33 noch mehr Zähler eingeheimst. Damals überwinterten die Breisgauer auf Rang drei, den sie auch am Ende belegten. Allerdings hatte dieser Tabellenplatz damals noch keinen Champions-League-Status inne. Seinerzeit qualifizierte sich am Saisonende einzig der Meister für den damals noch wesentlich kompakter aufgestellten Königsklassen-Wettbewerb.

Streich wollte die Tabellenkonstellation nicht überbewerten. Die meisten Mannschaften in der Liga lägen sehr eng beieinander, «die Mannschaften sind extrem zusammengerückt». Ob ihm ein mögliches Überwintern auf einem Champions-League-Platz überhaupt etwas bedeuten würde? So ein bisschen vielleicht, ließ Streich durchblicken und kommentierte vorab auf eine wiederholte Nachfrage: «Wenn wir Fünfter bleiben würden, wäre es super. Wenn wir Vierter werden, wäre es wahnsinnig gut. Und wenn wir irgendwas anderes werden, weil wir das Spiel nicht gewonnen haben, geht die Welt nicht unter.»

Von Michael Brehme, dpa
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