Borussia Dortmund hat vier Tage nach dem Aus im DFB-Pokal schnelle Wiedergutmachung betrieben und seine Chancen im Meisterrennen der Fußball-Bundesliga gewahrt.
Der BVB gewann am 20. Spieltag 3:2 (1:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim und wahrte damit auch den großen Abstand auf die Verfolger im Kampf um die Champions League. Superstürmer Erling Haaland (6. Minute) und Kapitän Marco Reus (58.) trafen am Samstag für den erneut durchwachsen spielenden BVB, bei dem – anders als beim 1:2 beim FC St. Pauli – diesmal immerhin das Ergebnis stimmte. Dazu kam ein Eigentor von Hoffenheims Nationalspieler David Raum (66.).
Für die TSG geht derweil eine Woche des maximalen Misserfolgs zu Ende. In acht Tagen hat das Team von Trainer Sebastian Hoeneß dreimal verloren, auf das 1:2 bei Union Berlin und das 1:4 im Pokal gegen Freiburg folgte nun die Niederlage gegen den Liga-Zweiten, der für eine Nacht bis auf drei Punkte an Meister FC Bayern München heranrückt. Die Treffer von Andrej Kramaric (45.+1), der sein 100. Tor für die TSG erzielte, und Joker Georginio Rutter (77.) reichten nicht.
Das Spiel begann mal wieder ganz im Zeichen von Haaland, der eine Traumkombination über Jude Bellingham und Donyell Malen nur noch aus kurzer Distanz vollenden musste. Kurze Zeit später zuckten Trainer Marco Rose und Vereinsboss Hans-Joachim Watzke für einen Moment zusammen, als sich Haaland nach einer Zweikampfszene das Knie hielt und zunächst auf dem Rasen liegenblieb. Für den Norweger, der in 14 Saisonspielen herausragende 16 Treffer erzielt hat, ging es dann aber doch schnell weiter.
Hoffenheims Christoph Baumgartner hingegen musste früh raus, nachdem er am Kopf getroffen wurde. Sein Ersatz Rutter verpasste den Ausgleich per Kopfball nur knapp, weil er am Pfosten scheiterte (11.). Später lief Youngster Rutter gar alleine Richtung Gästetor (40.), legte dann aber noch einmal quer, woraufhin Manuel Akanji in höchster Not klärte.
Abwehrspieler Chris Richards setzte einen Kopfball (23.) an die Latte, das Chancenplus der dynamischen Gastgeber wurde immer offensichtlicher. Der Ausgleich durch Kramaric kurz vor der Pause war so nur folgerichtig, Dortmund hatte nach der frühen Führung komplett die Kontrolle über die Partie verloren.
Die zweite Halbzeit begann mit leichter Verspätung, weil BVB-Coach Rose im Kabinentrakt offenbar erhöhten Redebedarf verspürte. Das brachte zunächst nicht viel, denn die Chancen hatte weiter Hoffenheim: zunächst wieder durch Rutter, der ans Außennetz schoss. Dortmund hätte – gemessen am Spielverlauf – zu diesem Zeitpunkt längst hinten liegen müssen.
Doch dann kam alles anders. Der spielerisch schwache BVB bestach diesmal durch höchste Effizienz. Spielführer Reus traf nach erneuter Vorlage von Malen, nur wenige Minuten später sorgte das unglückliche Eigentor von Raum für die vorzeitige Entscheidung. Daran änderte auch der Treffer von Rutter, der zuvor zahlreiche Gelegenheiten ausgelassen hatte, nichts mehr. Sebastian Rudy vergab in der 89. Minute noch die riesige Chance zum Ausgleich.