Bielefelds Torschütze Alessandro Schöpf (M) springt Vorlagengeber Patrick Wimmer in die Arme. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Mit seinem Führungstor und der grandiosen Vorlage per «Rabona»-Trick war Patrick Wimmer nicht nur Wegbereiter des 2:0 (2:0) von Arminia Bielefeld bei Eintracht Frankfurt.

Womöglich hat der 20 Jahre alte Fußball-Bundesliga-Legionär aus Österreich damit den nächsten Karrieresprung vorbereitet. Schließlich war Nationaltrainer Franco Foda zum Freitagabend-Spiel an den Main gereist, um ihn zu beobachten, und erlebte dessen Mut für Verrücktes.

Erst hatte Wimmer das schnellste Tor (5. Minute) für die Ostwestfalen nach ihrer Rückkehr in das Oberhaus geschossen. Danach krönte er seine Leistung durch die famose Vorarbeit mit dem «Rabona»-Trick zum 2:0. Den habe er «eher mal aus Spaß» im Training ausprobiert, bevor er mutig damit auf der großen Fußball-Bühne auftrumpfte.

«Ich habe wirklich kein Vertrauen in meinen linken Fuß gehabt, so dass ich entweder den Rabona oder den rechten Außenrist nehmen musste», erklärte der Mittelfeld-Pfiffikus die Eingebung zu diesem Geniestreich. Seine künstlerisch wertvolle Flanke mit überkreuzten Beinen am Standbein landete präzise bei Landsmann Alessandro Schöpf (27.), der den Ball mit der Brust über die Torlinie lenkte. Der King of Rabona bleibt aber Portugals Ex-Nationalspieler Ricardo Quaresma, der mit dem Trick-Schuss auch Traumtore direkt erzielte.

Fußball-Österreich jubelt

In der österreichischen Heimat löste der (Noch-)U21-Nationalspieler bereits mit der Flanken-Version Begeisterung aus. «Patrick Wimmer glänzte bei Bielefelder Sieg mit Tor und sehenswertem Assist», schrieb die «Kleine Zeitung». Die «Kronen-Zeitung» titelte in ihrer Online-Ausgabe in der Nacht zum Samstag: «Sensationell!» Die Österreicher-Kombination beim 2:0 sei «zum mit der Zunge schnalzen» gewesen. Wimmer selbst war auch erleichtert, dass dieses besondere Zuspiel nicht schief gegangen ist: «Wenn das nicht so ausgeht, dann wäre mir wahrscheinlich Arroganz oder so vorgeworfen worden.»

Bielefelds Torwart Stefan Ortega wollte seinen Mannschaftskollegen hingegen nicht uneingeschränkt loben. «Manchmal begeistert er einen, manchmal bringt er einen zum Wahnsinn. Wenn er an den Basics arbeitet, kann er noch weiterkommen und sehr wertvoll für uns sein», sagte der Schlussmann. Eine uneingeschränkt gute Perspektive sieht Ortega für Bielefeld im Abstiegskampf. «Abschreiben sollte man uns definitiv nicht», betonte er nach dem fünften Spiel in Serie ohne Niederlage.

Begeistert war auch Arminia-Trainer Frank Kramer von dem Geniestreich – und dem Erfolg. «Ja, Patrick Wimmer macht mal verrückte Sachen im Training, weil er ein kreativer Spieler ist. Das darf man ihm auf keinen Fall verbieten. Heute ist das super gelungen», sagte er. Zugleich warnte er nach dem guten Lauf der Arminia vor zu viel Euphorie und vor allem davor, nicht nachzulassen: «Wir sind sehr happy, das Spiel gewonnen zu haben. Wir werden das genießen und dann hart weiterarbeiten.»

Von Andreas Schirmer, dpa
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