Stuttgarts Silas (l) fällt neben Evan Ndicka aus Frankfurt auf den Rasen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Silas Stein/dpa)

Mannschaftlich geschlossen, aber mit hängenden Köpfen trotteten die Profis des VfB Stuttgart in Richtung eigener Fans.

Dort angekommen wurden die Pfiffe nach der 2:3 (1:1)-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt zwar leiser und der aufbauende Applaus lauter. Die Lage im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat sich aber weiter verschlimmert. Schon drei Punkte beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz. Die Lücke könnte noch auf vier Zähler anwachsen, sollte der VfL Wolfsburg gegen die SpVgg Greuther Fürth punkten.

Befreiungsschlag bleibt aus

Zwar beendeten die Schwaben nach fünf Anläufen ohne eigenen Treffer ihre Torflaute, der ersehnte Befreiungsschlag blieb aber aus. Im Stuttgarter Stadion egalisierten die VfB-Profis Waldemar Anton (42.) und Sasa Kalajdzic (70.) die Tore von Evan Ndicka (7.) und Ajdin Hrustic (47.), ehe der eingewechselte Hrustic noch einmal zuschlug (77.) und so den ersten Sieg der auf Rang neun platzierten Frankfurter in diesem Kalenderjahr sicherstellte.

Die Sorgen bei Stuttgarts Coach Pellegrino Matarazzo nehmen dagegen weiter zu. «Ich bin sehr unglücklich nach diesem Spiel und unzufrieden mit dem Ergebnis», sagte der 44-Jährige. Dabei hatten sich er und seine Spieler nach dem sechstägigen Trainingslager im spanischen Marbella eine Menge vorgenommen. «Das positive Gefühl war nach der Anfangsphase zu schnell weg», ärgerte sich Matarazzo. «Wir müssen herausfinden, warum wir so verunsichert waren.»

Guter Start von Frankfurt

Die Hessen starteten besser und erarbeiteten sich in der Anfangsphase vier Ecken. Eine davon führte zum Erfolg. Der aufgerückte Ndicka schockte die Hausherren. Matarazzos Matchplan war dahin und die Zuversicht, die der Coach vor dem Spiel noch ausgestrahlt hatte, ebenfalls. Der in der Offensive geschwächten Eintracht, bei der Daichi Kamada (Muskelfaserriss) und Filip Kostic (Fieber) ersetzt werden mussten, spielte das frühe Tor in die Karten. Zumal sich Matarazzos Mannschaft immer wieder selbst in Bedrängnis brachte.

Silas Katompa Mvumpa, einer der Hoffnungsträger des VfB, wirbelte auf der rechten Außenbahn. Ihm fehlte nach auskuriertem Kreuzbandriss und überstandener Corona-Infektion jedoch die Durchschlagskraft beim ersten Startelfeinsatz seit dem 20. März 2021. Und weil aus dem Spiel heraus selten etwas funktionierte, führte auch den VfB ein Standard zum Tor. Chris Führich fand mit seinem Freistoß Anton.

Hrustics Doppelpack

Die zweite Halbzeit begann mit einem Rückschlag für Stuttgart. Der eingewechselte Hrustic brachte per Direktabnahme die Eintracht erneut nach einer Ecke wieder in Front. «Ein Lob an meinen Co-Trainer Michael Angerschmid. Er hat bei der Analyse in der Pause gesehen, dass im Rückraum Lücken sind. Das war nicht einstudiert», freute sich Frankfurts Trainer Oliver Glasner.

Der VfB ließ sich nicht verunsichern und kam nach einem Kopfball von Kalajdzic zum erneuten Ausgleich. Jedoch konnte die Eintracht noch einmal zurückschlagen. Hrustic hatte bei seinem Abschluss Glück, dass Konstantinos Mavropanos den Ball unhaltbar abfälschte. Davon erholte sich der VfB nicht mehr.

Trotz des Sieges gab es aber auch schlechte Nachrichten für die Gäste, denn Glasner musste vier Mal verletzungsbedingt wechseln. Am schlimmsten traf es Makoto Hasebe, der mit einer Rippenverletzung ins Krankenhaus gebracht wurde.

Von Maximilian Wendl, dpa
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