Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Friso Gentsch/dpa)

Die emotionalen Tage nach dem Rückzug von Max Eberl sind Vergangenheit, die Zukunft von Borussia Mönchengladbach heißt Abstiegskampf.

«Dass wir noch an Max Eberl denken und ihn vermissen, ist selbstverständlich, aber irgendwann müssen wir das Thema auch mal abhaken», sagte Nationalspieler Jonas Hofmann nach dem erkämpften 1:1 (1:1) bei Arminia Bielefeld. Im ersten Spiel nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des langjährigen Sportdirektors konnte das Team zwar die vierte Pflichtspielniederlage in Serie vermeiden, doch ein Befreiungsschlag im anhaltenden Abstiegskampf blieb aus.

Für Trainer Adi Hütter bleibt die Situation trotz der Rückendeckung aus der Vorstandsetage prekär. Gegen den unmittelbaren Konkurrenten FC Augsburg am nächsten Samstag, benötigt sein Team dringend den Punkte-Dreier. «Das ist ein absolutes Schlüsselspiel für uns», befand Hütter nach dem Kampfspiel auf der Alm, wo es einige gute Zeichen aus der Mannschaft gab, aber vieles auch noch im Argen liegt.

«Zwar ist uns kein Sieg geglückt, doch der Punktgewinn und vor allem die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war auf jeden Fall eine gute Reaktion von uns», sagte Hofmann. Immerhin hat sich das Team nach dem frühen Rückstand durch den Treffer von Janni Serra (19. Minute) zurückgekämpft und «hervorragend gefightet», wie Hütter bemerkte. «Auch wenn das nötige Selbstvertrauen noch nicht so da ist», wie der Trainer auch erkannte.

Sicherlich haben sich Spieler wie die zuletzt enttäuschenden Matthias Ginter, Alassane Plea und zuvor auch Florian Neuhaus mächtig ins Zeug gelegt und gerackert. Aber in dem zur Zeit sehr fragilen Gebilde verhindert eigentlich immer nur der sehr gute und konstante Torhüter Yann Sommer weitere Rückschläge. So bewahrte er sein Team auch in Bielefeld in einigen Situationen vor weiteren Gegentreffern.

Bleibt der Befreiungsschlag gegen Augsburg ebenfalls aus, wird es auch für die Clubführung schwierig. Ein Trainerwechsel kurz nach dem Rückzug des Sportdirektors könnte einiges auf den Kopf stellen, zumal ein neuer Sportdirektor auch noch gar nicht gefunden ist. In dieser Gemengelage behält Hütter mit seiner langjährigen Erfahrung vor allem Ruhe. Er sagte, diese Situation sei seine schwierigste Aufgabe. Kein Wunder: Der Club spielt seine schlechteste Bundesligasaison seit elf Jahren.

Der bisherige Rettungsanker des Teams, Torhüter Sommer, weiß, was die Mannschaft noch erwartet. «Gegen Augsburg wird es wieder ein harter Fight, zu dem wir bereit sein werden. Die Bundesliga ist hart umkämpft, wir müssen da durch und richtig fighten, um Punkte zu holen», sagte der Schweizer nach dem durch Pleas Kopfballtreffer (38.) gesicherten Punktgewinn. «Im Großen und Ganzen war es ein Schritt vorwärts», befand Sommer.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer könnte eine schnelle Rückkehr von Christoph Kramer sein. Der coronabedingt fehlende Mittelfeldspieler war fest eingeplant für die Partie in Bielefeld. Christoph Kramer hat uns als absoluter Führungsspieler und als Kommunikator auf dem Platz in dieser Situation gefehlt», erklärte Hütter. «Vielleicht ist er im Heimspiel gegen Augsburg wieder mit dabei», sagte Borussias Cheftrainer.

Von Morten Ritter, dpa
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