Klara Buhl (l) im Zweikampf mit der Spanierin Ona Batlle. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Zac Goodwin/PA Wire/dpa)

Die deutschen Fußballerinnen haben zum Start ins EM-Jahr den vielen Ausfällen getrotzt und gegen Spanien einen unerschrockenen Auftritt hingelegt.

Zum Auftakt des Arnold Clark Cups erkämpfte die junge DFB-Auswahl in Middlesbrough ein 1:1 (0:1) gegen das Team um Alexia Putellas. Die Weltfußballerin vom FC Barcelona erzielte im praktisch leeren Riverside-Stadion die Führung für den EM-Titelanwärter (46. Minute), Lea Schüller vom FC Bayern glich in der 88. Minute aus.

«Ich glaube, dass wir eine gute erste Halbzeit gespielt. Spanien hat es uns dann sehr, sehr schwer gemacht», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und lobte unter anderem ihre Torhüterin: «Ich glaube, wir haben eine ganz starke Merle Frohms heute gesehen. Wir wollten dieses 1:1 noch erzwingen. Diese Mentalität und Stück weit Aggressivität hat uns geholfen. Wir nehmen heute ganz, ganz viel mit.»

Brand auffällig

Nach einer Anfangsoffensive der Spanierinnen, die gleich neun Profis vom Champion-League-Sieger FC Barcelona in ihrer Startelf hatten, legten die Deutschen einige vielversprechende Angriffe hin. So verzog die Münchnerin Klara Bühl nach einer Viertelstunde auf Zuspiel von Jule Brand. Die 19 Jahre alte Flügelstürmerin, die diese Woche ihren Wechsel von der TSG 1899 Hoffenheim zum VfL Wolfsburg zur neuen Saison bekannt gegeben hatte, gehörte zu den Auffälligsten im DFB-Team.

In der 34. Minute strich erst ein Schuss von Lucia Garcia am Tor von Stammkeeperin Merle Frohms vorbei. Praktisch im Gegenzug vergab Schüller mit einem Schlenzer das 1:0 für Deutschland. Spanien gilt als die aufstrebende Nation im Frauenfußball und ist bei der Europameisterschaft im Juli in England neben Dänemark und Finnland deutscher Vorrundengegner. Gleich 14 EM-Kandidatinnen fehlten Voss-Tecklenburg beim Härtetest verletzt oder coronabedingt.

Die erst 20 Jahre alte Münchnerin Lena Oberdorf organisierte die DFB-Abwehr gegen die spielstarken Spanierinnen zunächst souverän. Sekunden nach der Pause allerdings verursachte sie mit einer unfreiwilligen Vorlage für Putellas den Rückstand: Frankfurts Frohms zwischen den Pfosten konnte nicht mehr retten. «Ein Nackenschlag», sagte Voss-Tecklenburg später.

Wichtige Standortbestimmung

Danach hatten die Olympiasiegerinnen von 2016 zu kämpfen und gerieten immer wieder in Bedrängnis. Entlastende Angriffe blieben weitgehend aus – bis auf die dicke Chance von Lina Magull auf Zuspiel von Schüller (72.). Frohms lenkte noch einen Ball von Garcia an die Latte, ehe Schüller mit ihrem 24. Tor im 35. Länderspiel traf.

Der Arnold Clark Cup gilt für das deutsche Team als wichtige Standortbestimmung für die EM. Am Sonntag (21.15 Uhr/ARD-Livestream) geht es in Norwich gegen Olympiasieger Kanada weiter. England ist am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF-Livestream) in Wolverhampton der dritte Gegner des Vier-Nationen-Turniers.

Von Philip Dethlefs und Ulrike John, dpa
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