Angesichts der Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete durch Russland werden Forderungen nach einer Verlegung des Champions-League-Finales aus der russischen Großstadt St. Petersburg laut.
Die Europäische Fußball-Union UEFA teilte mit, es gebe «derzeit keine Pläne, den Austragungsort zu ändern». Die Situation werde genau beobachtet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur berät der Verband noch am Dienstag erneut über das weitere Vorgehen.
Der britische Außenpolitiker Tom Tugendhat kritisierte die UEFA scharf. «Das ist eine beschämende Entscheidung. Die UEFA sollte einer gewalttätigen Diktatur nicht Deckung bieten», twitterte der konservative Politiker.
Mit Blick auf internationale Spiele des russischen Meisters Zenit St. Petersburg teilte die UEFA mit, sie sei in engem Kontakt mit den betroffenen nationalen Verbänden und Vereinen. «Derzeit ist vorgesehen, dass alle Spiele wie geplant stattfinden», hieß es. Zenit trifft an diesem Donnerstag im Europa-League-Rückspiel in Spanien auf Betis Sevilla.
Das Finale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs im Fußball soll am 28. Mai in St. Petersburg stattfinden, der Heimatstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef hatte jüngst die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine trotz internationaler Proteste als unabhängig anerkannt und russische Truppen in die Gebiete geschickt. Großbritannien, die EU und die USA kündigten umgehend Sanktionen an.