Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig: Oliver Mintzlaff. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

RB Leipzigs Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff kann einer öffentlichen Diskussion über mögliche Spenden nach dem Freilos seines Clubs in der Europa League wegen des Ukraine-Kriegs nichts abgewinnen.

«Diese Diskussion kotzt mich total an. Jeder soll erst einmal bei sich selber anfangen», sagte der 46-Jährige bei Sport1 vor dem Pokal-Viertelfinale bei Hannover 96. «Das ist mir zu viel Symbolpolitik. Dass wir eine gesellschaftliche Verantwortung haben und diese auch wahrnehmen, daran besteht gar kein Zweifel. Die, die jetzt fordern, die sollen das und das spenden, die sollen erst einmal selber spenden.»

Leipzig steht in der Europa League im Viertelfinale, weil Achtelfinalgegner Spartak Moskau von der Europäischen Fußball-Union UEFA nach der Invasion Russlands in die Ukraine gesperrt worden ist. Für das Erreichen des Viertelfinales bekommen die Teilnehmer einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag. «Vielleicht machen wir gar nicht bekannt, was wir machen», sagte Mintzlaff im Gespräch mit Sport1-Moderator Thomas Helmer und Experte Stefan Effenberg: «Ich gehe mal davon aus, dass ihr auch nicht nur eurer Phrasenschwein beim „Doppelpass“ spendet, sondern etwas tiefer in die Tasche greift.»

Mintzlaff hatte sich bereits am Vortag emotional gegen die Kritik an RB zu Wehr gesetzt. Kritik war aufgekommen, weil die Leipziger zunächst nicht von sich aus auf die Absage der Partien gegen Moskau gedrängt hatten. «Das war eine Summation und ich fand es nicht in Ordnung, wie mit unseren Mitarbeitern umgegangen worden ist», sagte Mintzlaff. «Das passiert vor unserer Haustür, das hat uns alle geschockt, das macht uns alle betroffen. Wir sind Sportler, und der erste Gedanke war, Sport verbindet.» Dafür müsse man sich nicht entschuldigen.

Die Entscheidung der internationalen Verbände, Russland und Belarus von den Wettbewerben auszuschließen, sei «die richtige», äußerte der RB-Chef. «Das gibt es kein Patentgesetz. Es ging nicht darum, dass die UEFA uns eine Entscheidung abnehmen muss.»

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