Leverkusens Trainer Gerardo Seoane. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Der Auftakt in die Highlight-Wochen ist geglückt, die Vorfreude auf den Europacup-Abend groß: Nach dem vielversprechenden Auftritt beim 1:1 gegen den FC Bayern geht Bayer Leverkusen zuversichtlich und selbstbewusst ins Achtelfinalhinspiel der Europa League bei Atalanta Bergamo.

«Wir sind eine Einheit. Das haben wir gezeigt. Das verspricht Gutes für die kommenden geilen Wochen, die wir vor uns haben», sagte Torwart und Kapitän Lukas Hradecky. Zwischen dem Hin- und Rückspiel gegen die Italiener wartet noch das für die Fans so wichtige Derby gegen den 1. FC Köln auf die Werkself.

Gute Laune bei Trainer und Spielern

Gut gelaunt präsentierten sich Hradecky und Trainer Gerardo Seoane nach der Ankunft in der sonnigen Lombardei am Mittwoch. Die Fragen der Journalisten beantwortete der Schweizer auf Italienisch, scherzte mit der Dolmetscherin. Auch die Feldspieler zeigten sich bei einigen lockeren Übungen mit dem Ball in den ersten öffentlichen Minuten des Trainings im Gewiss Stadium entspannt und in prächtiger Stimmung.

«Ich freue mich, das erste Mal dieses Jahr wieder ein K.o.-Spiel zu machen ohne Auswärtstorregel», sagte Hradecky, der packende Duelle erwartet. «Was wir uns angeschaut haben, sind sie sehr bissig und aggressiv in der Verteidigung», sagte der Finne.

Mannschaft in guter Form

Verstecken muss sich Bayer 04 trotdem nicht. Die in der Hinrunde noch wechselhaften Leverkusener haben sich auf sehr hohem Niveau stabilisiert. Das zeigen die Ergebnisse mit fünf Siegen in den vergangenen sieben Spielen. Das zeigen aber auch die Spielweise der Rheinländer und das Verhalten der Fußballer auf dem Platz. Waren die Leverkusener im Hinspiel gegen den FC Bayern München nach einem frühen 0:1 noch chancenlos und verloren am Ende mit 1:5, wirft ein Rückstand das Team nun nicht mehr aus der Bahn.

Großen Anteil daran hat laut Mittelfeldspieler Kerem Demirbay Trainer Seoane. Der ruhige und meist sachliche 43-Jährige hat die Mannschaft im Sommer übernommen und kommt mit seiner Art offenbar gut an. «Wir sind gewachsen durch den Trainer. Das war ein Prozess über Monate», sagte Demirbay, der wegen einer Sperre im Hinspiel an diesem Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) noch zuschauen muss. Der 28-Jährige ergänzte: «Über Spiele sind wir gewachsen. Wir sind reifer geworden in unserer Spielweise. Wenn wir ein Gegentor kriegen, brechen wir nicht mehr ein.»

Neben der verbesserten Defensivarbeit bleibt der schnelle und variantenreiche Angriff um Nationalspieler Florian Wirtz und den seit Wochen in Topform spielenden Moussa Diaby das Prunkstück von Bayer 04. Selbst den Ausfall ihres besten Torschützen Patrik Schick konnten die Leverkusener zuletzt kompensieren.

Duell gegen Bergamo auf Augenhöhe

Das Duell mit dem Königsklassen-Dauergast der vergangenen Jahre aus Bergamo verspricht, eines auf Augenhöhe zu werden. In seiner aktuellen Form ist Bayer sogar ein Kandidat, die gruselige Europa-League-Serie der deutschen Clubs zu beenden. Seit 2009 gibt es den Nachfolgerwettbewerb des UEFA-Cups. Und noch nie schaffte es ein Verein aus der Bundesliga ins Finale.

Davon ist natürlich auch Leverkusen noch ein Stück entfernt. Immerhin sind Hradecky, Wirtz und Co. schon mal weiter gekommen als in der vergangenen Spielzeit. Damals scheiterte man im Sechzehntelfinale an den Young Boys Bern. Trainer bei den Schweizern damals: Gerardo Seoane.

Von Thomas Eßer, dpa
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