Englische Fußballfans fordern schon länger Mitsprache bei ihren Vereinen: Protest gegen Clubbesitzer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Martin Rickett/PA Wire/dpa)

Die britische Regierung will mit einer unabhängigen Aufsicht den englischen Profifußball stärker kontrollieren. Die neue Behörde soll Vereine bestrafen können, die finanzielle Regeln und andere Vorschriften brechen, wie die BBC am Montag berichtete.

Außerdem soll es einen neuen Test für potenzielle Clubeigentümer vor Übernahmen geben, und Fans sollen mehr Mitsprache erhalten. Mit den Neuerungen reagiert die Regierung auf scharfe Kritik an jüngsten Entwicklungen wie der zunächst gescheiterten Einführung einer Super League, der Übernahme des Erstligisten Newcastle United durch einen saudischen Staatsfonds oder finanziellen Problemen bei Zweitligist Derby County. Sie folgt damit Vorschlägen einer unabhängigen Expertenkommission unter Führung der früheren Sport-Staatssekretärin Tracey Crouch. Für den Sommer kündigte die Regierung ein Weißbuch an. Darin soll es auch um eine «goldene Aktie» beim Mitspracherecht der Fans bei grundlegenden Fragen wie Wappen, Stadion und Trikot gehen.

Crouch lobte die Regierungsankündigung im Gespräch mit der Nachrichtenagentur PA als «enormen Schritt nach vorn». Zugleich kritisierte sie, der unklare Zeitrahmen für eine gesetzliche Änderung sei «besorgniserregend». «Weitere Verzögerungen könnten für Clubs, Gemeinden und Fans, die ein geschütztes und sicheres regulatorisches Umfeld anstreben, katastrophal sein», sagte Crouch. Dringend notwendig sei eine Einigung zwischen der Premier League und der English Football League, die für die zweite bis vierte Liga zuständig ist, über eine Neuverteilung der Milliardeneinnahmen.

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