Oliver Frankenbach, Vorstandsmitglied (v.l.), Markus Krösche, Sportvorstand, sowie Axel Hellmann, Vorstandssprecher, sitzen in einem Auto auf dem Weg zur Siegerfeier auf dem Römerberg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Thomas Frey/dpa)

Die große Siegesfeier nach dem Europapokal-Triumph mit zigtausenden Fans war für Eintracht Frankfurt zugleich der Beginn einer Zukunft in der Champions League.

«In der Champions League hängen die Trauben höher. Sie ist die Krone des europäischen Fußballs», sagte Axel Hellmann, der Vorstandssprecher des Fußball-Bundesligisten, nach der Megaparty vor dem Rathaus der Stadt.

Frankfurt vor Supercup und Champions League

Mit dem Triumph im Finale der Europa League in Sevilla gegen die Glasgow Rangers mit 5:4 im Elfmeterschießen ist der Einzug in die Königsklasse verbunden. «Da mitzuspielen ist eine Auszeichnung, etwas ganz Besonderes, was Eintracht Frankfurt in der Geschichte noch nicht geschafft hat.»

Trotz des Aufstiegs in die Premiumklasse des europäischen Fußballs wollen die Hessen an der «Philosophie der wirtschaftlichen Vernunft» festhalten. Dennoch wird die Eintracht mehr in Spieler investieren müssen, da sie in der kommenden Saison in drei Wettbewerben startet. «Darauf müssen wir uns einstellen», so Hellmann.

Zumal es nach dem Europacupsieg nicht einfacher wird, in der Bundesliga zu bestehen. «Das Gegenteil ist der Fall. Das haben wir schon in den letzten Spielen der Saison erlebt, nachdem wir die Riesenergebnisse in Europa hatten», meinte der Fußballfunktionär. Da sei schon mal mit einer anderen Aggressivität gegen die Eintracht gespielt worden: «Wir müssen uns auf eine gewisse Art darauf einstellen, ein gejagter Gegner zu sein.»

Nicht nur deshalb hält er sich zurück, die deutsche Meisterschaft als ein neues Ziel anvisieren zu wollen. «Ich habe in meinem Leben immer vom deutschen Meistertitel geträumt», sagte Hellmann. «Ich habe aber von vielen Dingen geträumt, die für mich unerreichbar sind. Ich wollte immer mal auf den Mond.» Etwas ähnlich sei es mit dem deutschen Meistertitel. «Wenn wir uns angucken, wer da mitspielt, dann spielen wir in ganz anderen Sphären.»

Hellmann betont: «Was es braucht, ist Spirit»

Außerdem hätte Eintracht Frankfurt den großen Europa-Coup nicht mit immensem Mitteleinsatz und Millionen-Investitionen erreicht. «Wir haben dem deutschen und dem europäischen Fußball die Romantik zurückgegeben, das man Grenzen versetzen kann. Was es braucht, ist Spirit», betonte Hellmann und erhält dafür Unterstützung von Trainer Oliver Glasner. «Man kann viel Geld ausgeben oder man kann Titel gewinnen, wenn man eine ganz große Einheit bildet», meinte der Österreicher. «Eine große Einheit in der Mannschaft, eine im Verein und große Einheit mit den Fans.»

Eine neue Herausforderung, von der die Eintracht nicht zu träumen gewagt hätte, ist das Supercupspiel am 10. August in Helsinki gegen den Sieger des Champions-League-Finales zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid. «Es sind zwei große Namen, gegen die wir spielen können. Helsinki, 10. August, steht fest in meinem Kalender», erklärte Hellmann. «Das ist eine Riesenchance, uns auf der internationalen Bühne zu zeigen. Das nehmen wir sehr ernst.»

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