Die DFB-Elf will sich zum Abschluss des Länderspiel-Blocks mit einem Sieg belohnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Mit Blaulicht und Sirenen wurden Hansi Flick und seine Fußball-Nationalspieler zum letzten Abflug ihrer zwei Wochen in der Nations League begleitet.

Einmal quer durch Budapest fuhren die beiden vom Deutschen Fußball-Bund angemieteten Busse, ehe es am späten Montagnachmittag per Flieger nach Deutschland zurück ging. Das Ziel ist klar: Heute (20.45 Uhr/ZDF) soll im Rückspiel gegen Europameister Italien der erste Sieg nach vier 1:1 in Serie gelingen. Für die Moral, fürs Gemüt.

«Nicht den Kopf in den Sand stecken», lautete die Vorgabe von Kapitän Manuel Neuer vor dem Spiel gegen die Squadra Azzurra. Ein Sieg «wäre ein super Abschluss für uns», fuhr Neuer fort, endlich würde wieder eine «große Mannschaft» geschlagen werden. «Dieses Erfolgserlebnis brauchen wir einfach», sagte der Weltklasse-Torhüter.

Die Ausgangslage

In Bologna gegen Italien, in München gegen England und zuletzt am vergangenen Samstag in Budapest gegen Ungarn war das nämlich nicht gelungen. Auch nicht beim 1:1 Ende März in Amsterdam im Testspiel gegen die Niederlande. So eine Remis- und Ergebnisserie gab es noch nie in der 114 Jahre andauernden DFB-Historie.

Mit einem Sieg gegen Italien könnte die DFB-Elf die Tabellenführung ihn der Gruppe 3 der Liga A übernehmen, der Spitzenrang würde am Ende der Gruppenphase im September die Qualifikation für das Finalturnier im Juni 2023 bedeuten. Bei einer Niederlage droht allerdings nach zwei Dritteln der Vorrunde das Abrutschen auf Platz vier – den Abstiegsplatz.

Flick und DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatten in den vergangenen Tagen nochmals betont, wie reizvoll die Teilnahme am Final-4 wäre. Es wären für den Gastgeber der EM 2024 immerhin zwei Pflichtspiele im Jahr 2023.

Das große Ziel

Der Bundestrainer denkt im großen Ganzen. Der Viererblock am Ende einer Saison, die «allen in den Knochen» stecke, dient in erster Linie als Vorbereitung auf die Endrunde Ende dieses Jahres in Katar. «Wir werden im November bei der WM eine Mannschaft haben, die sich den Herausforderungen stellen wird», sagte Flick. Rückschläge wie bei den schwachen Auftritten gegen Italien im Hinspiel sowie in Ungarn sind ein Stück weit einkalkuliert. Seine persönliche Bilanz mit bislang acht Siegen gegen die B- und C-Klasse des europäischen Fußballs sowie vier Unentschieden ist Flick egal.

Der Kader

Der frühere Titelsammler des FC Bayern München gilt es besonderer Kommunikator und Starkredner. Mit etlichen Spielern dürfte in den vergangenen Tagen viel zu reden gewesen sein. Leroy Sané, Serge Gnabry, Timo Werner, auch Leon Goretzka – vom Potenzial sicher alles Leistungsträger, die aber mit einer Formkrise zu kämpfen haben.

Über seine Aufstellung verriet Flick vor der Partie praktisch nichts. Sicher ist aber, dass er gewinnen will und daher eher nicht die Perspektivreihe antreten lassen wird. «Wir Trainer sind dazu da, um Potenziale der einzelnen Spieler zu bewerten», sagte der Bundestrainer, der betonte, von der Qualität seiner Auswahl absolut überzeugt zu sein.

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