Früher in der Fankurve, jetzt Hertha-Präsident: Kay Bernstein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Britta Pedersen/dpa)

Die Fankurve ist für den neuen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein «eine perfekte Schule fürs Leben».

Der Unternehmer war einst Vorsänger in der Ostkurve des Berliner Fußball-Bundesligisten und erklärte nun in der «Süddeutschen Zeitung»: «Man lernt, sich durchzusetzen, solidarisch zu sein, selbstbewusst, sich Gehör zu verschaffen, miteinander zu lachen.» Zudem würden Fans aus der Kurve auch viel über Wirtschaftlichkeit lernen. «Wie organisiert man Auswärtsfahrten, welcher Reiseanbieter bietet die günstigen Bus-Tarife, wie funktioniert es so, dass alle teilhaben können? Solche Dinge», erklärte Bernstein.

Der 41-Jährige sieht die Ultra-Szene aber durchaus auch kritisch. «Dass sie Emotionen überreizen, Grenzen austesten, macht es der Szene immer wieder schwer. Sie hat sich auch nicht wirklich geöffnet und stellt nicht gut genug dar, wie wichtig sie sein kann für das soziale Gleichgewicht, oder was sie auch an sozialer Arbeit leistet», sagte Bernstein.

Er mahnte, die Ultras müssten «von ihrem elitären Denken» wegkommen. «Sie führen im Stadion den Dirigentenstab, leiten und prägen die Stimmung. Aber sie sind nicht der Motor dessen, was da passiert», sagte Bernstein.

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