Die Spieler des FC Bayern München feiern den Sieg beim FC Barcelona. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Peter Kneffel/dpa)

Wirklich aufmuntern konnten die Profis vom FC Bayern ihren Ex-Kollegen Robert Lewandowski nach dem Abpfiff nicht. Auf dem Rasen des Camp Nou umarmten sie den Polen und plauderten mit ihm, nach dem souveränen 3:0 (2:0) der Münchner aber saß der Frust beim FC Barcelona und dem Weltfußballer tief.

Denn während die Bayern nach dem Sieg in der Champions League als Gruppensieger feststehen, war das Aus von Barça und Lewandowski schon vor dem Spiel klar. «Für uns war es heute wichtig, dass wir die Nummer eins sind in unserer Gruppe. Darüber bin ich sehr froh, wir haben das sehr gut gemacht», sagte Bayerns Verteidiger Matthijs de Ligt bei DAZN. «Gegen Barça musst du sehr aggressiv spielen, sehr intensiv. Mit unserer Intensität, mit unserer Aggressivität haben wir das sehr gut gemacht.»

«Top-Leistung heute wieder, top Punkteausbeute»

Sadio Mané (10. Minute), Eric Maxim Choupo-Moting (31.) und Benjamin Pavard (90.+5) schossen die Tore für die Münchner. Die Katalanen dagegen hatten dank der überragenden Defensivarbeit der Gäste nicht eine klare Torchance. Ex-Bayer Lewandowski ärgerte sich vor rund 90.000 Zuschauern kopfschüttelnd darüber, dass ihm ein zunächst zugesprochener Foulelfmeter nach Ansicht der Video-Bilder doch noch abgesprochen wurde (45.+1). Ein feiner Schlenzer von Serge Gnabry wurde wegen einer Abseitsstellung ebenfalls nicht gegeben (54.). Dafür bereitete der starke Gnabry in der Nachspielzeit auch den dritten Bayern-Treffer vor. 

«Top-Leistung heute wieder, top Punkteausbeute», sagte Choupo-Moting. «Es war heute wieder ein schwieriges Spiel gegen eine starke Mannschaft, auch wenn Barca schon vorher ausgeschieden war.»

Die Laune von Lewandowski und dem katalanischen Starensemble war schon vor dem Anpfiff im Keller, weil durch das 4:0 von Inter Mailand gegen Viktoria Pilsen das Aus im Kampf um das Achtelfinale bereits besiegelt war. Als Gruppensieger haben die Münchner im Achtelfinale im Februar und März des kommenden Jahres Heimrecht im Rückspiel. Die Auslosung findet am 7. November statt, dort bekommen die Bayern keinen anderen Erstplatzierten zugelost. 

Im Verlaufe des ersten Durchgangs kontrollierte Barça zwar häufig den Ball, gefährlich wurde aber selbst Lewandowski gegen seine diszipliniert verteidigenden Ex-Kollegen nicht. Stattdessen nutzten die Münchner die sich bietenden Chancen eiskalt aus. 

Zweimal war es der starke Gnabry, der die ersten Tore der Bayern einleitete. Erst spielte der Nationalspieler einen sensationellen Diagonalpass auf Mané, der frei vor Marc-André ter Stegen zur Führung einschob. Rund 20 Minuten später legte Gnabry nach einem perfekten Konter quer auf Choupo-Moting, der ter Stegen trocken durch die Beine schoss. Auf der anderen Seite fand Lewandowski kaum statt, immer wieder wurde der Pole vom starken Matthijs de Ligt gebremst. 

Pfeifkonzert für den Unparteiischen

Kurz vor der Pause schien der Niederländer dann aber doch einmal zu spät zu kommen. Nach einem Zweikampf mit Lewandowski entschied Schiedsrichter Anthony Taylor auf Elfmeter. Als er sich die Szene aber nochmal auf dem Videobildschirm ansah, nahm der Engländer den Strafstoß wieder zurück: de Ligt hatte vor Lewandowski ganz leicht den Ball berührt. 

Die allermeisten Zuschauer hielten von dieser Entscheidung überhaupt nichts. Nachdem es schon bei der Königsklassen-Hymne vor dem Spiel Pfiffe gegeben hatte, wurde der Unparteiische mit einem Pfeifkonzert in die Pause verabschiedet. Für Taylor war es nicht nur deshalb ein intensives Spiel. Wegen ihrer konsequenten Abwehrarbeit hatten die Münchner schon nach 35 Minuten dreimal Gelb gesehen. Doch es zahlte sich aus, weil Barcelona sich kaum Chancen erspielen konnte. 

Dayot Upamecano und de Ligt funktionierten im Abwehrzentrum so gut, dass Lewandowski und die gesamte Barça-Offensive nicht zur Entfaltung kamen. Bayerns Defensive war der Schlüssel zum Sieg. Und vorne hatte Gnabry das 3:0 nach feinem Kimmich-Pass schon erzielt – wegen einer Abseitsstellung wurde das Tor aber zurückgenommen (55.). Barcelona dagegen spielte sich keine klare Chance heraus.

Der FC Bayern hat nun zum fünften Mal in Folge und zum 17. Mal insgesamt seine Vorrundengruppe in diesem Wettbewerb gewonnen. Häufiger schaffte dies nur Gegner Barcelona (18 Mal).

Christian Kunz und Nils Bastek, dpa
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