Freiburgs Spieler feiern den Ausgleich gegen Piräus. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Christian Streich wippte zumindest aus der Distanz ganz leicht mit. Als die Spieler des SC Freiburg nach dem Einzug ins Europa-League-Achtelfinale vor den Fans hüpften, schaute ihr Trainer aus der Entfernung zu.

Mit dem 1:1 (0:1) gegen den griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus haben die Breisgauer den Gruppensieg sicher, auch weil Verfolger Karabach Agdam im Parallelspiel beim FC Nantes 1:2 verlor. Youssef El-Arabi traf vor 33.600 Zuschauern in der 17. Minute für Piräus, Lukas Kübler gelang in der 3. Minute der Nachspielzeit der Freiburger Ausgleich. Piräus‘ Osseynou Ba sah in einer hektischen Schlussphase noch Gelb-Rot.

«Dass wir jetzt als Erster sogar direkt im Achtelfinale stehen, damit haben wir vorher nicht gerechnet», sagte Torschütze Kübler. «In der zweiten Halbzeit konnten wir immer mehr Druck machen, die Räume besser nutzen und haben dann auch viel mehr Chancen gehabt.»

Streich stellt auf Viererkette um

SC-Coach Christian Streich hatte im Vergleich zum 2:0 gegen Werder Bremen in der Liga am vergangenen Wochenende hinten wieder von einer Dreier-/Fünfer- auf eine Viererkette umgestellt und den offensiven Ritsu Doan anstelle von Außenverteidiger Kiliann Sildillia in die Startelf beordert. Die Gäste, die seit Ende September vom Spanier Míchel trainiert werden, traten defensiv deutlich disziplinierter auf als noch unter dessen Landsmann und Vorgänger Carlos Corberán, mit dem sie das Hinspiel 0:3 verloren hatten.

So hatten die Freiburger im ersten Durchgang zwar mehr Ballbesitz, aber so gut wie keine zwingenden Chancen. Anfangs versuchten sie es ein-, zweimal mit langen Schlägen über die Abwehr hinweg. In der 35. Minute rauschte Daniel-Kofi Kyereh knapp am Ball vorbei.

Die Führung des griechischen Rekordmeisters entstand aus einem von mehreren guten Kontern. Den ersten Schuss von Pep Biel konnte SC-Keeper Mark Flekken noch parieren, den Abstauber von El Arabi bekam er durch die Beine. Beinahe hätte Giorgos Masouras vor der Pause noch erhöht. Nachdem er an Flekken bereits vorbei war, schob er den Ball statt ins leere Tor aber ans Außennetz (23.).

In der zweiten Hälfte traten die Freiburger vorne zielstrebiger auf. Kübler zwang Olympiakos-Torhüter Alexandros Paschalakis zu einer guten Parade (59.), kurz später verpasste Doan eine Hereingabe knapp (61.). Streich brachte noch mal frische Kräfte für die Offensive: erst Woo-yeong Jeong, dann Nils Petersen. Doch es zahlte sich zunächst nicht aus, Jeong (88.) vergab kurz vor Schluss per Kopf die Riesenchance zum 1:1. Alles lief auf ein 0:1 hinaus – bis Kübler doch noch nach einem Standard zum Ausgleich traf.

Christoph Lother, dpa
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