Verantwortliche und Spieler des FC Augsburg haben nach dem 1:2 (1:1) beim VfB Stuttgart mit dem nicht gegebenen Elfmeter für die Gäste in der zweiten Halbzeit gehadert. Das sei «eine Schlüsselszene» gewesen, sagte Trainer Enrico Maaßen nach der Partie in der Fußball-Bundesliga.
VfB-Verteidiger Borna Sosa hatte den Ball im Strafraum in der 57. Minute an den Arm bekommen. Einen Strafstoß gab es – auch nach einem Check durch den Video-Assistenten – beim Stand von 1:1 nicht.
«Klar steht der Spieler mit dem Rücken zum Ball. Aber es ist für mich eine unnatürliche Handbewegung, eine Verbreiterung der Körperfläche», sagte Maaßen. «Der Schiedsrichter hat in Summe ein gutes Spiel gemacht. Das ist auch eher ein Thema für den Video-Assistenten. Aber für mich ein klarer Elfmeter.»
Geschäftsführer Reuter und Niederlechner angefressen
Auch für Geschäftsführer Stefan Reuter war es ein «Rätsel», dass es in der Szene keinen Elfmeter gab. «Da oben hat der Arm nichts verloren», sagte er. «Jeder, der gespielt hat, weiß, dass er das bewusst macht. Das gehört bestraft.»
Es habe in dieser Saison «sehr viele unglückliche Aktionen des Videoassistenten gehabt», kritisierte Reuter: «Für mich ist es ganz entscheidend, dass die eine einheitliche Linie finden», sagte der 56-Jährige und forderte eine «konsequente» Vorgabe: «Wenn wir so viele Diskussionen haben mit dem Videoassistenten müssen wir uns Gedanken machen, wie wir es verbessern können.»
Er habe den Eindruck, dass es bei den Videoassistenten einen negativen Trend gebe: «Ich glaube, dass wir und unsere Schiedsrichter sich einfach verbessern müssen. In der Saison ist es deutlich schlechter geworden.» International – etwa bei Weltmeisterschaften – laufe es aus seiner Sicht «deutlich besser».
Auch Augsburgs Torschütze Florian Niederlechner war angefressen. «Jeder hat’s gesehen, nur der Videoschiedsrichter hat’s nicht gesehen. Jede Woche gibt es Diskussionen. Das ist so schlecht alles.» Selbst VfB-Interimstrainer Michael Wimmer räumte ein: «Wenn der Elfmeter gepfiffen wird, kann man sich nicht beschweren».