Die Initiatoren einer möglichen neuen Super League wollen ihre Pläne in der kommenden Woche mit Europäischen Fußball-Union diskutieren.
«Ich werde nächste Woche in Nyon sein, um auch mit der UEFA darüber zu sprechen. Das ist auch mein Verständnis von Dialog, dass man auch die andere Seite hört und auch konfrontative Gespräche führt, denn wir werden uns sicher nicht auf alles verständigen können», sagte Bernd Reichart, der das bereits einmal gescheiterte Projekt der Topclubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin vertritt, im Podcast «Einfach mal Luppen» mit dem Ex-Weltmeister Toni Kroos und dessen Bruder Felix.
Die geplanten Gespräche mit der UEFA bezeichnete Reichart als «schönes Signal an Clubs, die sich momentan noch scheuen oder sogar Sanktionen fürchten, wenn sie in den Dialog treten». Seit dem neuen Anlauf für das Projekt einer Super League im europäischen Fußball Mitte Oktober habe er bereits «Gespräche mit einem guten Dutzend Clubs» geführt. Die Spitzen der deutschen Topclubs hatten sich öffentlich allerdings erneut ablehnend geäußert.
Reichart erwartet in der Zukunft eine Umstrukturierung aller europäischen Wettbewerbe, hält aber vorher einen Dialog über die genaue Ausgestaltung für notwendig. «Wir haben kein Format, das wir aus der Kiste zaubern, wir wollen in den Dialog treten und wir wollen genau solche Themen erarbeiten.» Wenn die UEFA eingeschränkt werde in der Ausrichtung der Wettbewerbe, «dann muss jemand das ganze System neu organisieren», sagte der frühere RTL-Chef mit Blick auf die noch ausstehende Entscheidung des EuGH zur Super League.
Die «European Super League Company» hatte Klage gegen die UEFA und FIFA bei einem Gericht in Madrid eingereicht, dieses hatte den EuGH gebeten, EU-Recht für das Verfahren auszulegen. Ein Urteil wird im kommenden Jahr erwartet.
Das Super-League-Projekt war in seiner Ursprungsform im April 2021 gescheitert. Von den zunächst zwölf Clubs, die eine Abspaltung angestrebt hatten, zogen sich neun innerhalb weniger Stunden wieder zurück.