Der Frankfurter Djibril Sow (r) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Mit geballter Offensivpower hat Eintracht Frankfurt die aktuelle Topform eindrucksvoll unterstrichen und bei den Fans Titelhoffnungen geweckt. Im letzten Bundesliga-Heimspiel des so erfolgreichen Jahres feierte der Europa-League-Gewinner gegen die TSG Hoffenheim einen glanzvollen 4:2 (3:1)-Sieg und schob sich in der Tabelle auf einen Champions-League-Platz vor.

«In den letzten Wochen hat sich die Mannschaft richtig eingespielt, die Jungs verstehen sich. Das macht uns im Moment so gefährlich», sagte Eintracht-Manager Markus Krösche bei Sky: «Wir haben sehr überzeugenden Fußball gespielt, haben aber noch Entwicklungspotenzial. Wir sind auf einem guten Weg.»

«Deutscher Meister wird nur die SGE!»

Die vom bärenstarken Ex-Weltmeister Mario Götze angetriebenen Frankfurter erwischten einen Traumstart und führten dank eines Doppelschlags von Djibril Sow (6.) und Randal Kolo Muani (8.) früh mit 2:0. Nach dem 3:0 durch Eric Junior Dina Ebimbe (29.) skandierten die Fans im mit 49.000 Zuschauer gefüllten Deutsche Bank Park: «Deutscher Meister wird nur die SGE!» Beim siebten Sieg aus den vergangenen acht Pflichtspielen schwärmte auch Club-Ikone Karl-Heinz «Charly» Körbel zur Halbzeit bei Sky: «Neben Bayern München sind wir im Moment die beste Mannschaft.»

Die anfangs komplett überforderten Hoffenheimer kamen durch zwei Tore von Christoph Baumgartner (37.) und Ozan Kabak (46.) noch einmal heran, doch Jesper Lindström (56.) machte mit dem 4:2 den verdienten Sieg der Hessen perfekt.

Vor dem Anpfiff wurde Eintrachts ehemaliger Verteidiger Martin Hinteregger offiziell verabschiedet. «Ich bin in meine Heimat zurückgegangen, doch das hier ist mein Zuhause. Ich bin mega dankbar», sagte der Österreicher, der seine Profikarriere im Mai überraschend beendet hatte, zum Abschied an die jubelnden Fans gerichtet.

Hoffenheim hatte der Offensivpower nichts entgegenzusetzen

Wie angekündigt gönnte Trainer Oliver Glasner seinem angeschlagenen Kapitän Sebastian Rode eine Pause, dafür lief der zuletzt erkrankte Daichi Kamada im Mittelfeld der Eintracht auf. Bei den Gästen kehrte der kroatische Vizeweltmeister Andrej Kramaric in die Startelf zurück – doch offensiv fand die TSG zunächst nicht statt.

Die Gäste fanden gegen extrem aggressive und laufstarke Frankfurter so gut wie kein Mittel und halfen bei den ersten beiden Gegentoren auch noch kräftig mit. Vor dem 0:1 vertändelte Eduardo Quaresma leichtfertig den Ball, das 0:2 ermöglichte Torhüter Oliver Baumann mit einer missglückten Faustabwehr.

Auch danach blieb die Eintracht spielfreudig. Vor allem Götze und Kamada initiierten immer wieder gefährliche Angriffe, auch Lindström war ein ständiger Unruheherd. Und Stürmer Kolo Muani bewies in vielen Szenen sein ausgezeichnetes Spielverständnis.

Die Hoffenheimer hatten dieser Offensivpower kaum etwas entgegenzusetzen, auch kämpferisch enttäuschte das Team von Trainer André Breitenreiter. Das Tor von Baumgartner fiel praktisch aus dem Nichts, gab den Gästen aber Rückenwind. Das schnelle 2:3 durch Kabak unmittelbar nach dem Seitenwechsel nährte die Hoffnung auf die Wende.

Breitenreiter hatte zur Halbzeit gleich drei Wechsel vorgenommen, auch die Einstellung war nun eine deutlich bessere. Frankfurt fand aber schnell wieder zu seinem Rhythmus.

Andreas Schirmer und Jörg Soldwisch, dpa
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