Werner Wolf ist der Präsident des 1. FC Köln. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Der 1. FC Köln will die anstehende Fußball-WM in Katar öffentlich anders begleiten, als bei den vergangenen Turnieren.

Statt die Spiele zu schauen und in den Vereinsmedien darüber zu berichten, werde es unter anderem «über unsere Kanäle alternative Veranstaltungshinweise für Köln und Umgebung geben», sagte Vereinspräsident Werner Wolf in einem gemeinsamen Interview mit Sportgeschäftsführer Christian Keller auf der Homepage des Bundesligisten. Und Wolf kündigte an: «Wir werden unsere Reichweite nutzen, um über Interviews kritischen Stimmen eine Plattform zu bieten.»

So initiiert der Bundesligist vom 19. November bis zum 15. Januar eine Ausstellung des Künstlers Mohamed Badarme, die sich mit dem Leben der migrantischen Stadionarbeiter beschäftigt. Badarme hatte die Arbeiter zwischen 2017 und 2022 immer wieder in Katar und Nepal besucht hat und ihr Leben in Bildern festgehalten. Darüber hinaus ist eine Podiumsdiskussion geplant.

Wolf kritisierte Katar als WM-Austragungsort scharf, warf dem Fußballweltverband FIFA Profitgier vor: «Man kann den professionellen Fußball insgesamt kritisch sehen, aber so dreist wie bei diesem Turnier wurden die Interessen der weltweiten Fußballgemeinschaft noch nie ignoriert.»

Es werde aber keinen Boykott-Aufruf geben, sagte Keller, «jeder Fußballfan soll die WM verfolgen, wie er möchte, aber wir werden mögliche Alternativen aufzeigen.» Präsident Wolf rief dazu auf: «Lasst uns doch unsere Fußball-Begeisterung in den kommenden Wochen auf die FC-Teams abseits unserer Herrenmannschaft fokussieren. Spannender Frauen- und Nachwuchsfußball auf deutschen Topniveau.»

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